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Nanzdietschweiler. Die wichtigste Frage vor dem Spiel lautete, wie konzentriert und seriös wird der Tabellenführer aus Rodenbach die Partie bei den abstiegsbedrohten Gastgebern angehen. Die Antwort gab die Elf von SVR-Trainer Stefan Schehl in eindrucksvoller Weise. Im Stile einer Spitzenmannschaft entledigte sich der Aufstiegsaspirant dieser Pflichtaufgabe beim Tabellen-13., fuhr mit dem 3:0 (1:0) einen nie gefährdeten Sieg ein und machte damit den nächsten Schritt Richtung Aufstieg.

Wobei, 45 Minuten lang bereitete der SV Nanz-Dietschweiler dem Tabellenführer einiges an Kopfzerbrechen. Diszipliniert und couragiert stemmte sich die Elf von Frank Kiefer dem Dauerdruck der Gäste entgegen und gestattet diesen in Halbzeit eins keine nennenswerte Torchance. Wäre da nicht die vermaledeite 16. Minute gewesen, als Niklas Wenz das Sprintduell gegen Ricardo De Souza Oliveira verlor, SVN-Torsteher Joshua Purket übermotiviert aus seinem Tor eilte und der SVR-Angreifer die Kugel an Purket vorbei über die Linie kullern ließ, wer weiß, die Einheimischen wären womöglich mit einem 0:0 in die Pause gegangen. So aber musste das Kiefer-Ensemble, das bereits nach 35 Minuten den frühzeitig angeschlagenen Benjamin Fuchs ersetzen musste, einem frühen Rückstand hinterherlaufen. Die schnelle Führung spielte den Gästen in die Karten. Mit einer guten Raumaufteilung und einer geschickten Ballverlagerung beherrschten sie das Spiel, Nanz-Dietschweiler musste sehr viel Laufarbeit verrichten und kam trotz allem nur sehr selten in die Zweikämpfe. Einziges Manko im Spiel der Gäste: In Tornähe suchten sie zu schnell den Weg durch die Mitte, wo Niklas Wenz und Benjamin Wenner SVR-Torgarant Marco Heieck lange Zeit bestens unter Kontrolle hatten. „Rodenbach steht zurecht an der Spitze, jeder Spieler verfügt über eine gute Ballfertigkeit. Da fiel es uns schwer, ins Pressing zu kommen“, attestierte Kiefer dem Gegner „ein hohes Niveau, wie es für die Landesliga nicht üblich ist“. Spätestens nach 47 Minuten war die Partie dann auch entschieden, als Heieck einen Ball in die Tiefe aufnahm und humorlos zum 0:2 vollstreckte. Kevin Schehl in der 68. Minute und Heieck (73.) vergaben danach weitere erstklassige Möglichkeiten. Erst fünf Minuten vor dem Ende gelang Schehl der dritte Gästetreffer, bei dem Purket im SVN-Gehäuse erneut, wie schon beim 0:1, nicht eben glücklich aussah. Nach der Partie wunderte sich Gästetrainer Stefan Schehl über die Mutlosigkeit des Gastgebers im Spiel nach vorne. „Sie stecken mitten im Abstiegskampf, da hatten wir uns mehr Gegenwehr erwartet.“ Doch die Gegenangriffe der Einheimischen blieben meist schon im Ansatz stecken. Der erste Torschuss wurde nach 86 Minuten vom eingewechselten Erich Franz notiert, der allerdings eher einer Rückgabe glich. Kurz zuvor hatte SVR-Torsteher Patrick Ruby keine Mühe, die erste und einzige Ecke des SVN abzufangen. Das waren die gesamten Offensivbemühungen des Abstiegskandidaten über 90 Minuten. „Es war für uns in der ersten Hälfte schwer durchzukommen, als Nanz-Dietschweiler mit zehn Mann am eigenen Strafraum verteidigte, wobei wir es auch versäumten, mehr über die Außenpositionen anzugreifen. Das haben wir nach dem Wechsel besser gemacht, und es war nur eine Frage der Zeit, wann weitere Treffer fallen. Wir haben es ganz souverän gemacht“, war Stefan Schehl vollkommen zufrieden mit der Leistung seiner Elf. Den Schussakkord setzte wiederum Heieck, doch sein Schuss in der 88. Minute klatschte „nur“ an die Latte und ermöglichte es Nanz-Dietsch-weiler, mit einer erträglichen Niederlage gegen das Top-Team der Liga vom Feld zu gehen.

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