Kreis Kusel Reisen mit Erwartungen im Gepäck

NANZDIETSCHWEILER/WALDMOHR. Freude über einen immens wichtigen Etappensieg im einen, weiterhin ein Gefühl der Leere im anderen Lager: Das trifft die Stimmung vorm 24. Spieltag der Landesliga West bei den beiden Kreis-Repräsentanten. Der SV Nanz-Dietschweiler fährt mit Erwartungen im Gepäck zum FC Merxheim, der VfB Waldmohr mit ein wenig Hoffnung zur SG Hoppstädten-Weiersbach (Anpfiff jeweils am Sonntag, 15 Uhr).

Im Heimspiel gegen die Hoppstädter hatte der VfB Waldmohr seinen bislang einzigen Saisonsieg feiern dürfen. Jetzt steht die Rückrunden-Partie gegen den Aufsteiger an. Was nichts anderes heißt, als dass die Mannschaft um Trainer Babak Anisi seit einer halben Saison, seit 15 Begegnungen, auf einen Dreier wartet. Nicht mal ein Pünktchen steht seit dem Wiederanpfiff 2014 zu Buche. „Wir bräuchten so dringend ein Erfolgserlebnis“, sagt VfB-Sportchef Lutz Bockhorn – wohlwissend, dass die Negativserie an der Truppe nicht spurlos vorbeigehen kann. „Dabei können wir den Spielern wie unserem Trainer ja keinerlei Vorwurf machen“, stellt Bockhorn fest. Am Bemühen, am Willen mangelt’s nicht im Rothenfeld. Trainingsfleiß, Eifer im Spiel – alles da. Aber dies auch mal in einen Erfolg umzumünzen, das will dem Team partout nicht gelingen. Bei der Heimpartie gegen den ASV Winnweiler wurde einmal mehr offenbar: Der VfB bringt sich manchmal auch selbst um den Lohn aller Mühen. Da gelingt der Mannschaft nach dem üblichen Rückstand der Ausgleich – und statt dies als Signal zu werten und noch einen Zahn zuzulegen, verfällt ein Teil des Teams in Tiefschlaf. Folge: Postwendend fängt sich die Elf wieder ein Tor, liegt abermals im Hintertreffen. So was ist Gift für die ohnehin mächtig angeknackste Moral. Nicht einfacher wird die Lage dadurch, dass sich Andy Moschko neuerlich verletzt hat, mit Michael Kauczor ein gesetzter Spieler auf der Verletztenliste aufgetaucht ist. Gut, dass Torhüter Tim Helfenstein wieder im Kasten steht. Der aber braucht auch noch eine Portion Spielpraxis. So ganz ungetrübt war die Freude am Sonntagabend bei Wolfgang Lang halt doch nicht. So sehr der 3:0-Sieg über den VfR Kirn auch dazu Anlass gab: Lang schaut ja gern über den Tellerrand hinaus. Und so behagten dem Coach des SV Nanz-Dietschweiler so einige Resultate bis hinauf in Oberliga-Gefilde ganz und gar nicht. Dort siegten die Saar-Vereine im Keller. Was den TuS Mechtersheim und den SV Waldalgesheim wieder näher an die Abstiegszone rücken ließ. Muss einer, müssen gar zwei runter in die Verbandsliga, steigt dort die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Teams in die Landesliga absteigen – und dort die Zahl der Absteiger zunimmt. Langs Rechenspiele sind nachvollziehbar, allerdings – wie er hofft – womöglich unnötig. Immerhin kann der SVN ja aus eigener Kraft locker vier statt – so Langs Plan A – drei Teams hinter sich lassen. Dann wäre der SVN aller Sorgen ledig. Im Grunde ist das Rezept dazu einfach: punkten. Das haben die Blauen bei der Heimaufgabe gegen Kirn getan. Auch mit ein wenig Glück, wie Lang sagt. Mit ein Knackpunkt: Mario Heils Parade, mit der er einen Elfmeter der Gäste entschärfte, der zum Rückstand für die Hausherren geführt hätte. Später patzte Heils Gegenüber und schenkte dem SVN das 1:0. Mit einem Klasse-Konter habe seine Elf dann nachgelegt, war Lang angetan von seiner Truppe. Beherztes Auftreten ist nun gefragt, wenn der SVN viermal in Folge auf Reisen gehen muss. Zunächst stellt sich die Mannschaft am Sonntag in Merxheim vor. „Wir wissen schon, was uns dort erwartet“, verweist der Trainer auf die jüngste Erfolgsserie der Nahetaler. Die haben seit Ende Oktober in neun Spielen nicht mehr verloren, sich mit fünf Remis und vier Siegen aus dem Keller gehievt. Derzeit steht die Mannschaft, die ab der kommenden Runde von Ex-FCK-Profi Michael Dusek trainiert wird, auf Rang acht. Zuletzt hat der FC Viktoria den SC Idar-Oberstein II geschlagen, der wiederum zuvor über den SVN triumphiert hatte. (cha)

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