Kreis Kusel Musikalisches Füllhorn

Wie viele musikalische Talente es im Musikantenland gibt, machte das Konzert deutlich.
Wie viele musikalische Talente es im Musikantenland gibt, machte das Konzert deutlich.

Mit einem gesunden Selbstbewusstsein sprach der Spiritus Rector des Sommerkonzertes, Hendrik Gesner, das die Nachwuchsmusiker des Siebenpfeiffer-Gymnasiums Kusel am Sonntag in der Fritz-Wunderlich-Halle veranstalteten, von einem opulenten musikalischen Füllhorn, das gut und gerne 200 Ausführende in nicht weniger als zwölf unterschiedlichsten Formationen auf die Bühne und das Parkett zu bringen beabsichtigen. Das war keineswegs übertrieben, wie sich herausstellen sollte.

Trotz extrem schwülen Wetters und damit verbunden schlechter Luft in der Halle gelang es der Big Band mit dem Eröffnungstitel „Happy“ von Pharell Williams, vom Fleck weg gute Laune in den leider nicht voll besetzten Saal zu bringen. Gefolgt von „Barbara Ann“ der Beach Boys und frenetischem Beifall für die glänzend hervorgezauberten Instrumentalsoli und die Sängerin Alisa Hoffmann, die stellvertretend für alle anderen Protagonisten genannt sei. Jede Einzelleistung aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Die Bläserklasse 6 intonierte den Erfolgstitel „New York, New York“ und legte anschließend einen Rock ’n’ Roll vom Feinsten aufs Parkett. Bereits beim Studieren des Programms war der außergewöhnliche Name „Querstrich“ einer Formation aufgefallen, die sich Alice Mortons Welterfolg „No roots“ annahm. Zwei Sängerinnen interpretierten ihn mit einer stattlichen Anzahl von Querflöten und Streichern. Da war nicht nur der Name originell, sondern auch die Besetzung und das Arrangement. Ebenso beim Auftritt des Schulchors, der, unterstützt von Percussion, Keyboard und Kontrabass, singend eine „Nette Begegnung“ im Swing-Stil musikalisch darstellte. Beschwingt gestaltete auch die Bläserklasse 5 ihren Auftritt, ehe mit dem Konzert in G-Dur von Joseph Haydn und der Solistin Lilli Matthias klassische Musik Einzug hielt. Was in dem populären Umfeld eher exotischen Charakter hatte, fand seine Fortsetzung später in einem meditativen Trompetensolo von Melisande Arf, die Aaron Coplands Komposition „Quiet city“ spielte und dabei Gänsehautfeeling schuf. Dass eine Schule wie das Siebenpfeiffer-Gymnasium einen Männerchor aufbietet, ist schon außergewöhnlich und einer besonderen Erwähnung wert, auch wenn es sich bei der Mannschaft stimmbildnerisch gesehen eher um ungeschliffene Diamanten handelt. Edler sangen da schon die „Wise girls“ bei ihrer Interpretation des „James Bond theme“ aus der Feder von Monty Norman, bei der das Frauenoktett von Keyboard und Schlagwerk unterstützt wurde. Bevor es in die Pause ging, eroberte noch die Big Band mit Soul und Funk eines Bruno Mars die Herzen des Publikums und bedankte sich für die begeistert aufgenommenen Improvisationssoli mit Taylor Swifts „Shake in off“, bei dem auch gerappt wurde, was das Zeug hält. Nach der Pause hatte jedes Ensemble einen zweiten Auftritt und Big Band Zwo sowie die Rockband hatten Raum zur Präsentation, ehe das große Finale in den „Musikalischen Kehraus“ überging, der sich dem „Broadway“ mit seinen Musicalerfolgen widmete. Zuvor hatten sich Chor und Männerchor zur Aufführung von Michael Jacksons „We are the world“ vereinigt.

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