Kreis Kusel Mindestens zwei Klassen Unterschied

Mainz. So etwas hatte Robert Lehmann noch nie erlebt. Der Torwart der SG Blaubach-Diedelkopf hatte sich bei der 0:7 (0:3)-Pleite im Verbandsliga-Spiel bei Fortuna Mombach die Bestnote gesichert, hielt, was es zu halten gab, und noch deutlich mehr und trug an keinem der Gegentreffer auch nur geringe Mitschuld. Da blieb nur die Flucht in die Fußball-Arithmetik: „Lieber einmal 7:0 als siebenmal 1:0 verlieren.“

„Spielerisch und läuferisch war Mombach einfach deutlich besser!“ Auf „mindestens zwei Klassen“ bezifferte der Blaubacher Torhüter den Unterschied zwischen dem Tabellenzweiten und dem Vorletzten. Bleibt das Tabellenbild so und schafft die Fortuna über die Relegation den Oberliga-Aufstieg, könnten es kommende Saison tatsächlich zwei Spielklassen sein, die die Kontrahenten trennen. Doch als Fingerzeig Richtung Abstieg wollte Lehmann die derbe Pleite nicht verstanden wissen. „Ich bin nach wie vor optimistisch, bislang hat es ja jedes Mal geklappt“, sagte er, und auch sein Trainer Sascha Schnell übte sich in Zweckoptimismus: „Die Hoffnung ist noch da. Wir spielen noch gegen zwei direkte Konkurrenten“, verwies der Trainer auf die Partien bei der TSG Kaiserslautern und Südwest Ludwigshafen. Dazu geht es daheim gegen Hohenecken und Jahn Zeiskam. Letztere hatten den Mombachern am Vortag des Spiels mit einer 2:3-Pleite gegen Dudenhofen eine Steilvorlage geliefert. „Das war noch einmal ein Motivationsschub“, erklärte Mombachs Trainer Thomas Eberhardt, dessen Mannschaft über 90 Minuten einen Sturmlauf hinlegte, gegen den die Gäste kaum ein Gegenmittel fanden. Nur Lehmann stemmte sich gegen die Pleite. Vor dem ersten Mombacher Treffer durch Igor Heizmann (10.) wehrte er zweimal aus kurzer Entfernung ab, Amin Ouachchens Acht-Meter-Schuss vereitelte er ebenso (38.) wie Ivan Idzans 15-Meter-Schlenzer (51.). Vor dem 0:5 aus SG-Sicht parierte er reaktionsschnell aus einem Meter Entfernung gegen Mate Malenica. Was die Mombacher zudem alles an seinem Kasten vorbeischossen, ließ sich kaum mitzählen. „Ich kann der Mannschaft nicht einmal einen großen Vorwurf machen“, resümierte Schnell, „das Bemühen hat man gesehen.“ Und einige gute Ansätze im Konterspiel gab es: Andre Forsch scheiterte jedoch im direkten Duell mit Mombachs Torwart Pasquale Patria (34.) und dann mit einem Drehschuss am verletzungsbedingt eingewechselten Ersatzkeeper Sebastian Schmitt (66.). Zudem wurde Forsch zurückgepfiffen, nachdem er Patria per Grätsche den Ball geklaut hatte (24.), worüber sich die Gäste-Bank zurecht aufregte. Doch das war alles nichts im Vergleich zur Mombacher Angriffswucht, die in der Startelf ohne den 36-Tore-Sturm Grzegorz Szymanek und Mate Malenica auskam. Kaum eingewechselt, schnürte Malenica einen Dreierpack (78., 86., 89. per Elfmeter nach Foul von Tim Alles). Zuvor hatte sein Ersatzmann Amin Ouachchen doppelt getroffen (32., 39.) und Serkan Akinci ein Traumtor von der Strafraumkante in den Winkel erzielt (66.). „Es war ein perfektes Spiel von uns“, befand Eberhardt. (scht)

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