Kreis Kusel Duell der Überraschungs-Teams

ALTENKIRCHEN. In der Hinrunde war’s ein echtes Spitzenspiel, brachte die Paarung Mitte September noch die Konstellation Zweiter gegen Erster mit sich. Wenn am heutigen Samstagnachmittag an Spieltag Nummer 23 der A-Klasse Kusel-Kaiserslautern der SV Kohlbachtal und der FV Kusel aufeinandertreffen (Anpfiff um 16 Uhr in Altenkirchen), dann empfängt der Tabellensechste den Dritten. Doch trotz des leichten Absackens: Es ist ein Duell zweier Überraschungs-Teams der Liga, das da am Schlauen Weg steigt.

Enttäuscht von der Abwärtstendenz? Nein. Wenn sich Benjamin Cloß mit dem bisherigen Saisonverlauf insgesamt mehr als nur zufrieden zeigt, verwundert das nicht. Der Coach des SV Kohlbachtal braucht nur eine Zahl ins Feld zu führen, um den mittelfristigen Aufwärtstrend seiner Mannschaft zu belegen: Acht Spiele sind noch zu absolvieren, ehe an Pfingstsamstag die Saison zu Ende geht. 37 Zähler hat der SVK nach 22 Partien bereits auf dem Konto. Ende der vorvergangenen Runde, im Mai 2013, waren es in der Endabrechnung genau so viele – 37 Zähler nach 30 Spieltagen. Und vor einem Jahr brachte es der SVK in der Schlussabrechnung gar nur auf 34 Zähler. Mithin dürfte die Mannschaft bis Mai ein Resultat noch deutlich oberhalb der bisherigen Ausbeute unter Benjamin Cloß’ Ägide einfahren. Punkte alleine aber zählen nicht, wenn ein Team sozusagen im tabellarischen Niemandsland schwebt. Immerhin war Abstieg in der aktuellen Runde nie ein Thema am Kohlbach. Zudem aber hat auch der glänzende Start keinen abheben lassen: Immerhin startete die Mannschaft hervorragend, hielt sich lange an der Spitze – wo sie ja niemand so recht vermutet hätte. Allerdings hat Cloß damals schon wohlweislich gewarnt; hatte angekündigt, dass noch eine magere Zeit folgen könnte. So war es denn auch. Nach der Winterpause ist der SVK schwer in Tritt gekommen. „Man muss ja schon zugeben, dass wir am Anfang Glück hatten, lange von Verletzungen verschont geblieben sind“, gibt der Coach zu bedenken. Das habe sich geändert im Februar und März. „Das soll aber jetzt keinesfalls eine Entschuldigung sein“, betont der Trainer. Der eher maue Start ins neue Fußballjahr mit zwei Niederlagen und nur einem Remis lässt sich so aber leichter erklären. Nun, die Personalnöte in Folge von Blessuren und dienstlicher Unabkömmlichkeit einiger Kicker sind kleiner geworden. So dass man beim SVK einigermaßen locker an die heutige Aufgabe gehen kann. „Wir habend da ja noch was gut zu machen“, sagt Cloß mit Blick auf die 1:3-Hinspielniederlage, die es damals in der Kreisstadt setzte. Mit dem 2:1-Erfolg am vergangenen Sonntag über die TSG Wolfstein-Roßbach hat der SVK den ersten Sieg 2015 feiern dürfen – und will heute natürlich einen weiteren Dreier folgen lassen. Der SVK will weiterhin positiv überraschen, ehe das Team in der kommenden Saison wohl von keinem mehr unterschätzt wird. Die Weichen sind gestellt: Cloß wird weiterhin die sportliche Verantwortung tragen – und die Mannschaft hat größtenteils signalisiert, dass sie zusammenbleiben wird. Kontinuität ist auch im Lager der Gäste angesagt. Auch dort wird die Mannschaft mit derselben sportlichen Führung und weitestgehend gleichem Kader in die neue Runde gehen. Während die Kohlbachtaler aber noch Verstärkungen suchen, sind die Kuseler da schon einen Schritt weiter. Vielversprechendes kommt aus dem eigenen Nachwuchs – und mit Philip Steuer (TSG Burglichtenberg) kehrt ein „alter“ Bekannter zurück. Steuer, zurzeit noch Co-Trainer beim B-Klassen-Meister in spe, wird die Elf verstärken, die das Trainer-Gespann Waldemar Wilms/Johan Steuer über kurz oder lang doch gerne eine Klasse höher sehen möchte. Das wird wohl in dieser Runde nicht mehr reichen. Und doch zählen auch die Kreisstädter zu den positiven Überraschungen der A-Klasse. Was Trainer Johan Steuer besonders freut: „ Auch unsere Zweite ist ja oben mit dabei. Vielleicht reicht’s für die Relegation“, hofft er. Das sei für die jungen Spieler eine besondere Herausforderungen, eine wichtige Erfahrung. Dass der FVK von Ausfällen bislang weitgehend verschont geblieben ist, wertet Steuer als mitentscheidend für das gute Abschneiden beider Teams. In der vergangenen Runde noch unter ferner liefen notiert, hat sich der FVK als eine Größe im erweiteren Spitzenkreis etabliert. Jetzt wollen Steuer und Wilms samt ihrer Truppe sehen, was noch möglich ist. Heute soll schon mal ein Dreier her. Die Voraussetzungen sind gut: Außer dem flitternden Blerim Azemi sind alle Akteure einsatzbereit. (cha)

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