Kusel/Lauterecken „Buch der Kinderrechte“: Ein Dinopark für Erdesbach

In Lauterecken wurde das „Buch der Kinderrechte“ an Stadtbürgermeisterin Isabel Steinhauer-Theis und Verbandsbürgermeister Andre
In Lauterecken wurde das »Buch der Kinderrechte« an Stadtbürgermeisterin Isabel Steinhauer-Theis und Verbandsbürgermeister Andreas Müller übergeben. Unser Bild zeigt von links: Steinhauer-Theis, Melanie Cassel (Sozialpädagogin Grundschule Lauterecken), Michael Heil-Habermann (Kreisverwaltung Kusel), Schülerin Mohsant, Sarah Schmitt (Familienzentrum Kusel), Müller, Sozialarbeiter Bastian Drumm und Simon Rühmann (Leiter Grundschule St.Julian).

Was wünschen sich Kinder an ihrem Wohnort oder in ihrer Schule? Darüber haben sich Grundschüler Gedanken gemacht und ihre Ideen als Bilder, kleine Texte und Collagen zu Papier gebracht. Entstanden ist ein „Buch der Kinderrechte“, das sie an erwachsene Entscheider übergeben haben.

Anlass der Aktion war die „Woche der Kinderrechte“, die in diesem Jahr unter dem Motto „Kinderrechte – nicht ohne uns!“ stand. Die Schüler haben sich dabei nicht nur kreativ austoben können, sondern im Unterricht auch etwas zum Thema Kinderrechte gelernt.

Am Montag wurde das Buch mit den kreativ gestalteten Wünschen der Grundschüler – passend zum Weltkindertag am 20. September – in einer kleinen Feierstunde in Kusel an Stadtbürgermeister Jochen Hartloff und Stefan Spitzer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan übergeben. Am Dienstag erhielten in Lauterecken Stadtbürgermeisterin Isabel Steinhauer-Theis und Andreas Müller, Bürgermeister der VG Lauterecken-Wolfstein, je ein Exemplar.

Wichtiger symbolischer Akt

„Das Ganze war natürlich nur ein symbolischer Akt – wenn auch ein wichtiger. Wir wollten damit verdeutlichen, dass auch die Kinder sich Gedanken über ihre Umwelt machen und eine Stimme haben, die nicht überhört werden sollte“, sagt Bastian Drumm von der Kontaktstelle Holler, wo das Projekt koordiniert wurde. „Wir haben vor ein paar Jahren schon einmal ein solches Buch – in kleinerer Form – drucken lassen und wollten die Aktion in diesem Jahr wiederholen“, berichtet Drumm.

Daraufhin habe er sich mit der Grundschule Kusel in Verbindung gesetzt. „Da hat sich herausgestellt, dass die Schule zu diesem Thema auch bereits eine Aktion geplant hatte. Sie wollten mit den Bildern eine Ausstellung gestalten. Die Idee wurde parallel auch umgesetzt. Derzeit sind die Bilder in der Grundschule zu sehen“, berichtet Drumm. Künftig sollen die Werke auch noch in der Volksbank Glan-Münchweiler und eventuell auch in Lauterecken ausgestellt werden.

Ganz ähnliche Wünsche

Unterstützt wurde die Aktion laut Drumm durch das Kuseler Jugendamt und das Familienministerium sowie die Schulsozialarbeiterinnen der Lebenshilfe St. Wendel , über die laut Drumm dann auch der Kontakt zu weiteren Grundschulen hergestellt wurde. So finden sich in dem Buch nun Werke von Grundschülern aus Kusel, Rammelsbach, Ulmet, St. Julian, Jettenbach, Lauterecken, Wolfstein und Nußbach.

Gegliedert ist das „Buch der Kinderrechte“ in die Bereiche Schule, Umwelt, kindgerechte Ortsgestaltung und Freizeit. Und die Wünsche der Kinder, gerade was die Freizeitgestaltung angeht, ähneln sich sehr. Oft gewünscht werden Abenteuer- und Kletterspielplätze, aber beispielsweise auch ein Skatepark für die Grundschule Königsland in Wolfstein. Für ihre Schulen wünschen sich die Kinder vermehrt Schwimmbäder, aber auch der Wunsch nach einem Musikzimmer wird in einem Bild zum Ausdruck gebracht.

Von Dinopark bis Blitzer

Einer der außergewöhnlichsten Wünsche ist aber der nach einem Dinopark in Erdesbach – selbstverständlich aber nur für Pflanzenfresser. Doch auch ganz ernsthafte Wünsche sind zu finden – mehr Mülleimer für Lauterecken zum Beispiel. Oder ein Blitzer auf einem Feldweg in Reipoltskirchen, weil dort die Radfahrer immer viel zu schnell unterwegs seien.

„Die Bandbreite reicht von witzig über ausgefallen bis ernst. Vor allem sind die Bilder aber sehr kreativ“, lobt Drumm. „Letztendlich wünschen sich die Kinder aber das, was man sich als Kind eben wünscht: Spielmöglichkeiten und eine kindgerechte Ortsgestaltung“, fasst Drumm zusammen. „Es tut den Kindern einfach gut, sich kreativ ausleben zu können und zudem das Gefühl zu haben, dass ihre Wünsche ernst genommen werden.“ Dieses Gefühl hätten Hartloff, Spitzer, Steinhauer-Theis und Müller den Schülern auf jeden Fall vermittelt.

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