Kusel Suche im Gebüsch braucht ihre Zeit

Gar nicht so leicht, einen Recurve-Bogen zu spannen. Immerhin hat er eine Zugkraft von 15 bis 32 Pfund. Doch große und kleine Te
Gar nicht so leicht, einen Recurve-Bogen zu spannen. Immerhin hat er eine Zugkraft von 15 bis 32 Pfund. Doch große und kleine Teilnehmer der RHEINPFALZ-Ferienaktion schlugen sich wacker.

«Matzenbach.» Sich einmal fühlen wie Robin Hood: Diese Chance ergriffen gestern die Teilnehmer der RHEINPFALZ-Ferienaktion Bogenschießen in Matzenbach. Bei der rund dreistündigen Aktion erlernten die Besucher am Vor- und am Nachmittag nicht nur die korrekten Fachbegriffe rund um den Sport, Bogenschieß-Trainer Dieter Wied achtete auch penibel auf die Einhaltung der richtigen Technik.

Wied, der seit 30 Jahren Bogenschütze ist und mit seiner Frau in Matzenbach für Besucher und Touristen einen rund drei Kilometer langen Bogen-Parcours aufgebaut hat, gab zunächst eine kleine Einführung in die Sportart. Demnach gibt es drei verschiedene Arten von Bögen: die Recurve-Bögen, die aus den alten Reiterbögen entstanden sind und vor allem auf dem Rücken von Pferden verwendet wurden, die alten englischen Langbögen mit einer Zugkraft von bis zu 150 Pfund und die sogenannten Compound-Bögen, die man vor allem aus den Rambo-Filmen kenne, wie Wied scherzhaft bemerkte. Gestern kamen vor allem die Recurve-Bögen aus Holz oder Glasfaser zum Einsatz. Nachdem für jeden Teilnehmer der passende Bogen gefunden war, wurden auch Fingerhandschuhe und Armschützer aus Leder verteilt, um Verletzungen vorzubeugen. Jürgen und Ulrike Wagner aus Ohmbach nahmen am Vormittag zum ersten Mal am Bogenschießen in Matzenbach teil: „Wir wollten das heute einfach mal ausprobieren, wir haben es zwar schon einmal versucht, aber noch nie mit professioneller Ausstattung.“ Lena Simon aus Matzenbach war bereits das zweite Mal dabei: „Ich habe hier schon mit dem Bogen geschossen, es macht mir großen Spaß. Ich denke auch, dass ich ganz gut bin, ich treffe zumindest meistens das Ziel.“ Zumindest, das war allerdings nicht bei jedem der Fall ... Los ging es mit dem Testversuch. Jeder durfte drei Pfeile auf eine zirka acht Meter entfernte Scheibe schießen. Obwohl kaum ein Pfeil sein Ziel gefunden hatte und die Suche im Gebüsch ihre Zeit in Anspruch nahm, war Trainer Wied mit den ersten Versuchen der RHEINPFALZ-Leser recht zufrieden: „So, jetzt starten wir unseren Parcours, dann könnt ihr auf lebensgroße Tiere schießen.“ Auf einem zirka zwei Kilometer langen Rundgang durch Wald und Wiesen waren verschiedene Styropor-Tiere versteckt, die als Zielscheiben dienten. Mit dem leichtesten Ziel, dem großen Tiger, ging es los, nach und nach wurde der Schwierigkeitsgrad erhöht und die Ziele wurden immer kleiner. Weitere Jagdziele waren Panther, Krokodil, Warzenschwein, Gans, Taube, Ente und ein Igel – alle natürlich nicht echt, sondern nachgebaut. Ulrike Wagner war trotz mäßigen Erfolgs begeistert von der Ferienaktion: „Es macht mir großen Spaß, ich habe zwar noch nichts getroffen, aber das ist ja nicht so wichtig – es geht ja um den Spaß.“ Der 13-jährige Jannes Zimmer aus Matzenbach, der schon fünfmal in seiner Heimatgemeinde beim Bogenschießen gewesen war, war ebenfalls froh, wieder dabei zu sein: „Mein letztes Mal ist schon länger her, deshalb bin ich etwas aus der Übung, aber ich bin ganz zufrieden mit meiner Leistung.“ Nachdem alle seine Pfeile ihr Ziel gefunden hatten, brauchte er sich auch nicht zu schämen. Am Nachmittag gab es einen zweiten Durchgang mit weiteren fünf RHEINPFALZ-Lesern.

x