Kusel Neuer Chef samt Rat im Amt

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Seit Dienstag ist Christoph Lothschütz (CDU) offiziell der erste Bürgermeister in der VG Oberes Glantal.

Platzmangel herrschte im neuen Plenarsaal, dem Sitzungsraum der Schönenberg-Kübelberger Kreissparkasse. Nicht wegen der Größe des Rates – er umfasst 36 Mitglieder –, sondern vor allem deshalb, weil mehr als 60 Zuhörer mit dabei sein wollten bei der ersten Sitzung des Verbandsgemeinderates Oberes Glantal. Dass – trotz aller guten Vorarbeit – noch nicht alles bis ins letzte Detail passt, wurde deutlich als der vorläufige Sitzungsleiter Otto Rubly um 19.03 Uhr die Eröffnungs-Glocke läutete: Bei dieser handelte es sich, wie Rubly eingestand, um eine Leihgabe der Ortsgemeinde Börsborn, die Klaus Schillo zur Verfügung gestellt hatte. Der ehemalige Verbandsbürgermeister von Glan-Münchweiler ist noch bis zum Ende seiner Dienstzeit am 31. Januar hauptamtlicher Beigeordneter der neuen VG. In der Folge wird das Obere Glantal laut Hauptsatzung – diese hat der neue Rat als erste Amtshandlung einstimmig verabschiedet – bis zu vier ehrenamtliche Beigeordnete haben. 23 Ortsgemeinden und 29.000 Einwohner umfasst das Obere Glantal, das zum 1. Januar aus den Verbandsgemeinden Schönenberg-Kübelberg, Waldmohr und Glan-Münchweiler entstanden ist. Entsprechend groß ist der Rat: 36 Mitglieder, von denen 35 am Dienstagabend da waren und verpflichtet wurden. Dem Gremium gehört auch Franz Sommer an. Dieser hatte sich zunächst über die Liste der FWG keinen Platz im Rat sichern können, rückt aber für Thomas Selesie nach, der auf sein Mandat verzichtet hat. Sommer war ebenso wie Andreas Bauer (Grüne) und Alwin Zimmer (AfD), die ebenfalls dem neuen VG-Rat angehören, als Bürgermeisterkandidat gescheitert. Als Fraktionssprecher benannte die SPD (13 Sitze) Charlotte Jensch aus Waldmohr, die CDU (zwölf Sitze) den Schönenberg-Kübelberger Armin Blon. Sprecher der fünf Mann starken FWG-Fraktion ist Joachim Niklasch (Glan-Münchweiler), der Altenkircher Zimmer ist es bei der AfD (zwei Sitze). Über drei Sitze verfügen die Grünen, die ihren Sprecher noch festlegen wollen, die WG Baumgärtner hat einen Sitz. In seiner Antrittsrede bat Christoph Lothschütz den Rat um Unterstützung. Er sei zuversichtlich, dass es gelingen werde, „über die Parteigrenzen hinweg“ gute Entscheidungen zu treffen – für die Bürger der VG ebenso wie für alle Besucher. Zudem gelte es, „die unternehmerfreundliche Stimmung aufrecht zu erhalten und auszubauen“. Neben den Schulen und der Infrastruktur legte der 47-Jährige sein Augenmerk auf ein Projekt, dem er sich schon vor seiner Wahl verschrieben hatte: Schon demnächst will er den Bürgerbus auf die Tagesordnung des Rates setzen, der als Bindeglied zwischen den 23 Orten fungieren soll. Unter dem Motto „Bürger fahren für Bürger“ soll „ein Gewinn für uns alle – ohne größere Kosten“ entstehen. Dabei setzt er auf ehrenamtliches Engagement. Auch eine sorgsame Haushaltsplanung müsse im Fokus stehen. „Wir bekommen 2019 nur dann eine weitere Million vom Land, wenn entsprechende Entschuldungspläne vorliegen“, erinnerte Lothschütz. „Wir haben eine Menge Arbeit vor uns.“ Applaus erntete er für seine Ankündigung: „Meine Tür ist stets offen für alle, über die Parteigrenzen hinweg.“|tmü

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