Kusel Interessen der Kommunen vertreten

Hüffler. Hemd mit „Freie Wähler“-Emblem samt passender Krawatte, darüber eine Jacke in leuchtendem Orange – so kommt Helge Schwab zum RHEINPFALZ-Gespräch. Er ist im Wahlkampf-Modus. Und überzeugt davon, dass es die Freien Wähler diesmal in den Landtag schaffen. Er steht auf Platz zwei der Bezirksliste, also nicht auf verlorenem Posten. Und er gibt gerne zu: „Ich möchte komplett in die Politik wechseln.“

„Blut geleckt“ hat der Offizier bei der Bundeswehr, als er 2009 erstmals zum Ortsbürgermeister von Hüffler gewählt wurde. Dass er in Baden-Württemberg geboren wurde, ist heute noch unschwer zu hören. In den Landkreis Kusel kam er der Liebe wegen. Politisch engagiert sich der 44-Jährige nicht nur in seiner Heimatgemeinde, 2013 wurde er Vorsitzender der FWG Glan-Münchweiler, seit 2014 ist er in Kreistag und Kreisausschuss, ist Sprecher der Kreistagsfraktion und Beigeordneter der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler. Und nun möchte er in den Landtag, um mehr Einfluss zu haben. „Die Freien Wähler machen ihre Arbeit auf kommunaler Ebene gut, jetzt wollen wir die Interessen der Kommunen auch auf der gesetzgebenden Ebene vertreten“, sagt er. Gerade die Kommunen sähen sich nicht ausreichend vertreten beim Land, „da muss sich einfach was tun“. Vor allem müsse das Konnexitätsprinzip gelten: Wer bestellt, bezahlt. An Beispielen, für was er sich einsetzen will, nennt er als Erstes die Schulen – „es kann nicht sein, dass die Kinder stundenlang brauchen, um in die Schule zu kommen“ –, aber auch die Polizei. Da gebe es im südlichen Landkreis Kusel nach der Herabstufung der Inspektion zur Wache „ein absolutes Defizit“. Man müsse mehr präventiv arbeiten, Präsenz zeigen. „Der Bürger hat Angst, das wird von manchen auch geschürt“, betont Schwab. Vielerorts herrsche Politikverdrossenheit, da seien die Freien Wähler, die er als konservativ-liberal beschreibt, eine gute Alternative zu den großen Parteien, findet er. Er gibt sich optimistisch, dass sie den Einzug in den Landtag schaffen, Ziel seien fünf Prozent plus X. Man habe Kandidaten aufgestellt, die bekannt seien, alle bereits politischen Erfolg hätten. Sachverstand solle einziehen in den Landtag. Bevor er sich zur Kandidatur entschloss, beriet sich Helge Schwab übrigens mit Ehefrau Petra und dem 16-jährigen Sohn Joshua Max. Gemeinsam habe man Für und Wider diskutiert. Und er habe gesagt: „Wenn meine Frau mich nicht unterstützt, mache ich es nicht.“ Denn er brauche Rückendeckung für die anstrengende und zeitraubende politische Arbeit.

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