Kusel Bei den Reifen gibt’s keine heiße Spur

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Mehrere Fälle von illegal entsorgten Altreifen beschäftigen derzeit die Polizei im Landkreis. Sowohl in der Nähe von Welchweiler und Altenglan, als auch in Selchenbach und Hefersweiler wurden in den vergangenen Wochen in der Natur Hunderte Reifen entdeckt. Konkrete Hinweise auf die Verursacher gibt es laut Polizei noch nicht.

Der erste Fund wurde der Polizei aus dem Bereich Altenglan gemeldet, wo am Wochenende vom 22. bis zum 24. Januar etwa 200 Altreifen auf einem Feldweg in der Nähe von Welchweiler auf einem Feldweg verteilt worden sind. Am Dienstag der Folgewoche wurden zudem 100 Altreifen auf einem Feldweg zwischen Altenglan und dem Bosenbacher Ortsteil Friedelhausen und weitere 100 nahe des Altenglaner Schwimmbads entdeckt (wir berichteten jeweils). Noch einmal rund 100 Altreifen tauchten auf einem Feldweg bei Hefersweiler auf – hier vermutet die Polizei den Tatzeitraum zwischen dem 25. und dem 28. Januar. In dem Fall gebe es erste Ermittlungsansätze, aber bislang keine konkreten Hinweise auf den Verursacher, wie die Lauterecker Polizei auf Nachfrage der RHEINPFALZ mitteilte. Konkretere Vermutungen hat die Polizei in Kusel allerdings zu einem weiteren Reifenfund: Aus Selchenbach meldete der Revierförster rund 120 illegal entsorgte Altreifen an einer Schutzhütte in der Gewanne „Am Brückerbusch“ und noch einmal genau so viele Reifen an einer alten Scheune in der Gewanne „Am Kessel“. Als vermutlichen Tatzeitraum nennt die Polizei die Zeit zwischen dem 22. und dem 24. Januar. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit stammen die Reifen von einem Landwirt, der den Betrieb eines sogenannten Fahrsilos aufgegeben hat“, erklärt der Bezirksbeamte der Verbandsgemeinde Kusel, Dieter Morgenstern. Zum einen habe es sich bei den gefundenen Reifen zu einem großen Teil um solche gehandelt, die für landwirtschaftliche Geräte verwendet werden, und zum anderen ließen Sand- und Moosanhaftungen – beides charakteristisch für Reifen, die zur Siloabdeckung genutzt wurden – eben diesen Rückschluss zu, erläutert der Polizist. Außerdem liege die Vermutung nahe, dass es sich bei beiden Funden in Selchenbach um denselben Verursacher handeln könnte. „Beide Fundorte liegen nur zirka 1,5 Kilometer voneinander entfernt und der Tatzeitraum ist ebenfalls der gleiche – daher gehen wir von ein und demselben Täter aus“, erklärt Morgenstern. Zuständig für die Entsorgung des illegal entsorgten Mülls ist die Kreisverwaltung Kusel, die nun ihrerseits die Ermittlungen aufgenommen hat. „Wir gehen derzeit verschiedenen Hinweisen nach, die zum Verursacher führen sollen – bislang aber ohne Erfolg“, erklärt Karla Hagner, Pressesprecherin der Kreisverwaltung. Momentan laufe die Entsorgung der Altreifen, die nun nach und nach zur Mülldeponie auf den Schneeweiderhof gebracht werden. Was das alles genau kosten wird, dazu konnte Hagner noch nichts sagen. Klar ist aber, dass die Entsorgungskosten – sollten der oder die Verursacher nicht gefunden werden – vom Kreis getragen werden müssten. „Sollten allerdings der oder die Verursacher ermittelt werden, müssten die nicht nur für die Entsorgung aufkommen, ihnen drohe dann auch noch ein Bußgeldverfahren“, informiert Hagner. Nach dem „Kreislaufwirtschaftsgesetz“ könne dieses Bußgeld bis zu 100.000 Euro betragen. (dbu) Info Wer in den beschriebenen Fällen etwas beobachtet hat, oder anderweitig Hinweise auf die Täter geben kann, wird gebeten, sich entweder mit der Polizei in Kusel (06381 9190) oder Lauterecken (06382 9110) oder mit der Kreisverwaltung in Kusel (06381 4240) in Verbindung zu setzen. (dbu)

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