Kreis Kaiserslautern „Wo ist die Maßschnur?“

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„Es gibt zwei Sorten von Männern. Die einen hetzen auf dem Rasen wie die Verrückten einem Ball hinterher, die anderen schieben lieber eine ruhige Kugel.“ Diese Weisheit aus Frankreich, dem Mutterland des Boule-Spiels, beherzigten die Schwedelbacher Spieler, die wie jedes Jahr vor Fronleichnam auch diesen Mittwochabend auf dem Dorfplatz zum Boule-Turnier antraten.

„Wir waren schon mehr Spieler, so etwa 20 an der Zahl“, erklärt Dieter Hirsch, Ortsbürgermeister und Initiator des diesjährigen Boule-Turniers. Dieses Mal sind außer ihm selbst nur sechs weitere Spieler mit von der Partie: Henning Schaumlöffel, Peter Lorenz, Uwe Buhl, Hans-Joachim Schmidt und Vater und Sohn Christoph und Theodor Fetzer. Bei milden Temperaturen und verhaltenem Sonnenschein gehen die Kombattanten in den Wettbewerb. Schnell zeichnet sich ab, dass Hans-Joachim Schmidt einen klaren Vorteil hat: Er verbringt seine Urlaube oft in Frankreich und trainiert dort sogar im Sand am Strand. Kein Wunder, dass er sogleich die ersten Spiele für sich entscheidet. Gespielt wird Mann gegen Mann, jeder gegen jeden, im Einzelkampf. Theodor Fetzer, der jüngste der Wettbewerber, ist gerade einmal sechs Jahre alt. Die Wartezeit bis zur nächsten Runde überbrückt er mit Malzbier und Chips. Überhaupt hat die Männertruppe an alles gedacht und eine fahrbare Kühltheke auf dem Dorfplatz installiert. Mit Konzentration, jeder Menge Spaß am Spiel, gegenseitigem Foppen und genauem Maßnehmen verbringen die Turnierteilnehmer einen anregenden Abend. Schließlich gilt es, sich den Pokal mit eingelassenem Namenszug als Hauptpreis zu sichern. Für den zweiten Sieger hat Dieter Hirsch ein Grillbesteck und für den dritten eine Kühltasche im Gepäck. „Wo ist die Maßschnur?“, heißt es nicht nur einmal an diesem Abend. Die entscheidenden Kugeln liegen, selbst für das geschulte Auge kaum zu unterscheiden, fast gleich nahe am „Wutzje“. So bezeichnen die Schwedelbacher Spieler die etwas kleinere Holzkugel, die in der Fachsprache der Boule-Spieler auch „Cochonnet“ genannt wird. Gewonnen hat, wer seine Kugeln möglichst nahe an dieser Zielkugel platzieren kann. Das „Tête à Tête“, wie Boule-Liebhaber einen Wettkampf zwischen zwei Einzelspielern mit jeweils drei Kugeln nennen, schreitet voran. Nach weniger als anderthalb Stunden stehen die Sieger fest: Hans-Joachim Schmidt gewinnt vor Dieter Hirsch. Den dritten Platz belegt Uwe Buhl. Ein Sonderpreis geht an den sechsjährigen Theodor, der nach Meinung aller „einfach supercool“ gespielt hat.

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