Kreis Kaiserslautern Was am Altglascontainer gilt

Vergessene Deckel, die vorm Entsorgen der Flaschen noch schnell abgeschraubt werden, finden sich auf allen Altglascontainern.
Vergessene Deckel, die vorm Entsorgen der Flaschen noch schnell abgeschraubt werden, finden sich auf allen Altglascontainern.

Fragen und Antworten: Wer Altglas im Container entsorgt, muss zuvor den Verschluss entfernen. Das galt viele Jahre lang als ehernes Gesetz der korrekten Mülltrennung. Doch nun steht plötzlich auf vielen Containern, dass Deckel nicht abgeschraubt werden müssen.

An Altglascontainern ist es ein alltägliches Bild: Auf den Behältern und oft auch davor liegen alle Sorten von Deckeln und Schraubverschlüssen herum, die Menschen vorm Entsorgen der Flaschen und Gläser noch schnell abgeschraubt, dann aber einfach an Ort und Stelle liegen gelassen haben. Kaum einer liest offenbar die Hinweistafeln, die auf den Containern über das richtige Vorgehen informieren. Denn dort steht: „Der Deckel muss nicht abgeschraubt werden.“ Doch das hat sich offenbar noch nicht herumgesprochen. Daher hat die RHEINPFALZ mit einem gesprochen, der sich auskennt: Marc Grutza, Geschäftsführer der Jakob Becker Entsorgungs GmbH aus Mehlingen, die für die Glascontainer in Stadt und Landkreis Kaiserslautern zuständig ist.

Kann der Schraubverschluss nun tatsächlich mit in den Container? Und seit wann ist das erlaubt?
Bereits seit März 2020, berichtet Grutza. „Damals haben die Dualen Systeme die bundesweite Kampagne ,mülltrennung-wirkt‘ ins Leben gerufen und als Kann- oder Darf-Regel ,empfohlen‘, den Deckel auf dem Glas zu lassen.“

Empfehlen Sie das auch?
Die Deckel der Glasverpackungen müssen nicht zwangsläufig abgeschraubt werden, sagt Grutza, aber: „Sind die Deckel aus Kunststoff, so sollten sie getrennt im Gelben Sack entsorgt werden, da sie sonst nicht dem Recycling zugeführt werden.“ Auch die Deckel aus Metall sollten in den Gelben Sack. „Sie kommen aber auch über das Altglas wieder in den Recyclingkreislauf“, so der Unterschied.

Stören die Metalldeckel denn nicht beim Recycling?
Nach der Entsorgung im Container werde das Glas in modernen Glasaufbereitungsanlagen noch einmal exakt nach Farben sortiert und die Scherben würden von Fremdstoffen befreit, bevor sie eingeschmolzen werden. „Maschinen sondern dabei die metallischen Deckel und Verschlüsse über Magnetabscheider aus, sodass sie dann recycelt werden können.“ Deshalb bräuchten diese nicht zwangsläufig von den Gläsern entfernt zu werden. „Unsere Empfehlung lautet aber grundsätzlich: Deckel ab! Sollte es vergessen worden sein, dann mit Deckel in den Container. Auf diese Weise wird der Recyclingprozess erleichtert und die Wertstoffe kommen zurück in den richtigen Kreislauf.“

Keinesfalls sollten die Deckel auf den Glascontainern abgelegt werden, betont Marc Grutza: Diese weit verbreitete Praxis behindere das Entleeren der Container und verunreinige die Umgebung. Ohnehin sei das Deponieren von Abfällen – Deckel, Glas, Altkleider oder anderer Müll – außerhalb der Container verboten. Als illegale Müllablagerung ist dies eine Ordnungswidrigkeit.

Was ist mit Wein- und Sektkorken?
„Verschlüsse aus Naturkork sollten optimalerweise bei Wertstoffhöfen oder Sammelstellen abgegeben werden“, sagt Grutza. Kunststoffkorken gehörten in den Gelben Sack. Dort sollten im Übrigen auch Plastikverpackungen getrennt von Aludeckeln entsorgt werden. „Und Papp-Banderolen auf Kunststoffverpackungen kann man ins Altpapier geben.“

Nochmal zurück zum Glascontainer: Wo gehören blaue oder rote Flaschen hin?
Das Altglas soll getrennt nach den Farben Weiß, Grün sowie Braun in den dafür vorgesehenen Containern entsorgt werden. „Jede andere Farbe wie blaues oder rotes Glas ist als Grünglas zu entsorgen.“

Was darf auf keinen Fall in den Container?
„Glas, das keine Verpackung war!“, unterstreicht Marc Grutza, dass nur Flaschen oder Glaskonserven in den Behälter dürfen: Gläserne Lampenschirme, Kochfelder, Fenster, Spiegel oder Vasen hätten andere Schmelzpunkte als Verpackungsglas, erklärt der Experte. „Eine Vermischung würde die Recyclingprozesse erschweren.“ Utensilien aus Glas könnten aber bei den Wertstoffhöfen abgegeben werden.

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