Kreis Kaiserslautern Mit frischem Elan ins „Jahr des Hahns“

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Es ist ja nie zu früh. Vor allem nicht zu früh, guten Mutes an einer erfolgreichen Zukunft zu basteln. Jene Zukunft ist „bei uns in der Verbandsgemeinde Weilerbach zu Hause“. Daran erinnerte Bürgermeisterin Anja Pfeiffer (CDU) und hatte zum guten Schluss ihrer Neujahrsrede auch eine kleine Aufgabe für ihre Gäste parat: „Fangen Sie noch heute Abend damit an, Lösungen zu finden, neue Ideen zu entwickeln.“ Gerne aber durften die Besucher des Neujahrsempfangs in Mackenbach auch über weniger Bedeutendes plaudern.

Wenn die Verbandsgemeinde Weilerbach zum Neujahrsempfang lädt, ist die Bürgermeisterin und Gastgeberin stets das begehrteste Fotomotiv. Am Donnerstagabend allerdings schmolz ihr sonst so veritabler Vorsprung merklich dahin. Unter den vielen, vielen, die eine fotografische Erinnerung an den Abend mit nach Hause nehmen wollten und dafür natürlich die VG-Chefin ablichteten, war diesmal kaum einer, der die Linse seines Smartphones nicht auch auf ein ganz außergewöhnliches Trio in der Saal-Ecke gerichtet hätte. Dort wirbelten im Anschluss an den offiziellen Akt Elvir Held, Horst Molter und Lana Michuris, dass es eine helle Freude war. Molter ließ die Finger über Piano-Tasten tanzen, Held strich mal zärtlich, mal vehement die Kontrabass-Saiten, ihre Begleiterin führte die Melodie auf der Violine – kurz, die Drei machten Mackenbach als Musikantendorf wahrlich alle Ehre. Einen Kontrapunkt hatte zu Beginn bereits die erst neun Jahre alte Oona Gabel aus Reichenbach-Steegen gesetzt. Zudem hatte Leon Kappa seine kleine Neujahrsempfangs-Gastspielreise durch die VG auch in Mackenbach fortgesetzt. Zu Wort kam auch Mackenbachs Ortsbürgermeister Jürgen Steinhauer, der die Gäste willkommen hieß und Wissenswertes über die Ortsgemeinde kundtat. Auch im chinesischen Jahr des Hahns – „nicht der Henne“, wie Anja Pfeiffer scherzend betonte – soll die Verbandsgemeinde Weilerbach ein Ort bleiben, „an dem die Zukunft zu Hause ist“. Vor dem in vielerlei Richtungen schweifenden Blick voraus war allerdings auch genug Zeit, um zurückzuschauen. Und nicht zuletzt die Chance, innezuhalten und die Gegenwart zu genießen. Ausgiebig Gebrauch von der Gelegenheit, im persönlichen Gespräch alte Bekannten zu begrüßen und neue kennenzulernen, machten am Donnerstagabend erstaunlich viele: Amts-, Mandats- und Funktionsträger, Ehrenamtler, Einheimische wie Gäste auch von außerhalb. Sie füllten die „gute Stube Mackenbachs“ bis fast zum Anschlag. Viele Feuerwehrleute machten ihre Aufwartung, in Uniform erschienen waren auch Repräsentanten US-amerikanischer Institutionen. Dicht an dicht standen die Reihen, als die Verwaltungschefin die Bühne betrat und auf bevorstehende Herausforderungen einschwor. Dass just auf den Tag genau ein Jahr zuvor der Bürgerbus zu seiner Jungfernfahrt gestartet sei, nahm Pfeiffer als ersten Anlass, ehrenamtlich Wirkenden Dank zu sagen. Reichlich Lob richtete sie an die Adresse all derer, die sich – ohne aufs Entgelt zu schauen – gern fürs Gemeinwohl einbringen. Den Blick zurück auf ein ereignisreiches Jahr illustrierte Pfeiffer mit fotografischen Momentaufnahmen. Bei ihrem Ausblick indes wirkten allein ihre Worte. Die waren mitunter deutlich: Bei all dem Erfreulichen, was es zu berichten gebe – etwa zum erfolgreichen Bemühen, Asylsuchenden zu helfen – seien Probleme nicht zu verkennen. Wie ein Jahr zuvor schon, forderte Pfeiffer erneut, diesmal auch mit einer Anspielung auf den Terror-Anschlag in Berlin: „Es darf keine Toleranz bei Übergriffen und Straftaten geben – egal von wem“. Es gebe „Personen, die das System ausnutzen, unterschiedliche Identitäten verwenden, sich nicht integrieren, Arbeitsgelegenheiten verweigern oder auch unsere Lebensweise nicht akzeptieren. Da bekomme auch ich manchmal Angst“, sagte Pfeiffer. Hoffnungsvoll aber seien bevorstehende Aufgaben anzupacken. Verkehrs-Angelegenheiten, auch im Zusammenhang mit dem Bau des US-Hospitals, die Anbindung zum IG-Nord und Mackenbacher Kreisel, Tourismus-Projekte, Radwege und Bachbahn, die konsequente Weiterentwicklung des Klimaschutzkonzepts: Pfeiffer skizzierte die anstehenden Herausforderungen (die RHEINPFALZ berichtete am Dienstag) beim Empfang zum neuen Jahr, das gemäß des chinesischen Jahreskalenders im Zeichen des Hahnes stehe. Hähne neigten dazu, sich auf besonders große und viele Projekte einzulassen. Wollten in ihrer Eitelkeit aber nicht wahrhaben, dass sie dabei an Grenzen stoßen, sagte Pfeiffer. Mithin gelte es zu lernen, „selbstsicher und souverän zu handeln und an die eigenen Fähigkeiten zu glauben“. |cha

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