Kreis Kaiserslautern Hier und da holpert es noch leicht

Nach der Schließung der Frankensteiner Grundschule haben gestern die ersten Kinder aus Frankenstein ihren Schulweg nach Hochspeyer oder Weidenthal angetreten. Die Erstklässler werden erst heute eingeschult. Bei der Busbeförderung nach Hochspeyer gab es morgens eine Panne, mittags wurde die neue Linie plangemäß bedient. Ob der Schulträger gerichtlich weiter gegen den Beschluss zur Schulschließung vorgeht, will der Verbandsgemeinderat in der nächsten Woche entscheiden.

„In der Beigeordneten-Dienstbesprechung haben wir eben entschieden, dass wir für nächsten Mittwoch, 15. August, eine VG-Ratssitzung ansetzen mit dem einzigen Punkt: Legen wir gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichts Beschwerde ein oder nicht?“, teilt Bürgermeister Andreas Alter (SPD) auf Nachfrage mit. Der betreuende Rechtsanwalt Franz Schermer sei derzeit in Urlaub, weswegen Alter auch nicht sagen konnte, wie schnell für den Fall einer Beschwerde mit einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts zu rechnen sei. Ob es Tage, Wochen oder mehrere Monate dauern kann, „das muss uns Herr Schermer oder ein Vertreter aus der Kanzlei in der Sitzung erläutern“, fährt Alter fort. Sieben Frankensteiner Kinder – aus der zweiten und dritten Klasse – seien in die Schule Hochspeyer gewechselt, sieben nach Weidenthal, fasst die Hochspeyerer Schulleiterin Anke Oehler zusammen. „Erstklässler haben wir in Hochspeyer gar nicht, die sind alle nach Weidenthal gegangen.“ Der Landkreis Kaiserslautern hat eine Buslinie eingerichtet, die die Frankensteiner Kinder morgens kurz vor 8 Uhr an der Hochspeyerer Schule abliefert und mittags kurz nach 12 und 13 Uhr zurückfährt. „Das ist ein ganz normaler Linienbus, der noch möglichst viele Haltestellen anfährt und auch Fischbach bedient“, erläutert Sven Philipp, in der Kreisverwaltung zuständig für den Öffentlichen Personennahverkehr. Für die Heimfahrt der Ganztagsschüler ist kurz nach 16 Uhr ein Kleinbus eines Taxiunternehmens im Einsatz. „Sieben Ganztagsschüler kommen insgesamt aus Frankenstein, vier davon sind jetzt neu“, informiert Oehler, die auch die Leitung der Frankensteiner Grundschule inne hatte. Gestern früh gab es aufgrund von internen Abstimmungsproblemen im Busunternehmen gleich eine Panne: Es fuhr kein Bus nach Hochspeyer. Ein Kind stand in Frankenstein wartend an der Haltestelle, die anderen wurden laut Elternsprecherin Simone Mock ohnehin alle von ihren Eltern gefahren. Auch in Fischbach standen die Schulkinder vergeblich wartend an der Straße. „Der Busfahrer ist nach dem alten Fahrplan gefahren“, erklärt Kreisbeigeordnete Gudrun Heß-Schmidt (CDU) die Ursache. Die Schule informierte Phillipp über den Fehler, so dass „mittags alles nach dem neuen Fahrplan lief“, wie dieser versichert. Für die Fahrtkosten können die Eltern einen Antrag bei der Kreisverwaltung stellen, „die werden zu 100 Prozent übernommen“, erklärt Heß-Schmidt. Für jene Kinder, die nach Weidenthal gehen, ist der Landkreis Bad Dürkheim zuständig; wenn die Voraussetzungen für eine Ausnahme erfüllt sind, dass das Kind in einem anderen Schulbezirk unterrichtet wird, dann komme jener Landkreis für die Fahrtkosten auf. Da es sich bei dem Bus nicht um einen Schulbus, sondern einen Linienbus mit mehreren Haltestellen handelt, und dieser zudem nicht direkt vor der Hochspeyerer Schule, sondern um die Ecke hält, „werden die Kinder in den ersten 14 Tagen von unseren FSJlern abgeholt und begleitet“, ergänzt Schulleiterin Oehler. Noch improvisiert wird derzeit bei der Ganztagsbetreuung. „Sie findet übergangsweise in der Pausenhalle statt“, da sich der Umbau der Kita verzögert hat und die Räume noch belegt sind. Da die Pausenhalle jedoch nicht beheizt ist, könne diese Lösung nur bis zum Beginn der kalten Jahreszeit gelten, macht Oehler klar. Die Pausenhalle selber ist wiederum lediglich das Provisorium des Provisoriums: „Momentan wird die alte Hausmeisterwohnung umfunktioniert, die vorübergehend für die Betreuung genutzt werden soll“, erläutert Bürgermeister Alter. Wenn dann zum Jahresende – so der derzeitige Plan – der Umbau der Kita komplett abgeschlossen ist und die Kita-Kinder dann in das neue kommunale Gebäude ziehen, steht der endgültige Raum für die Ganztagsbetreuung der Schüler zur Verfügung.

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