Kreis Kaiserslautern Gemeinde ist gegen Windräder

In der Sitzung am Montagabend hat der Gemeinderat von Schneckenhausen einstimmig Bedenken gegen die Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Otterbach geltend gemacht. Grund dafür sind die geplanten Windkraftanlagen auf Mehlbacher Gemarkung an der Grenze zu Schneckenhausen.

Auf der Fensterbank sitzend oder dicht gedrängt stehend verfolgten rund 80 Personen die Sitzung des Gemeinderates. Gekommen waren die Zuschauer wegen der Abstimmung über die Teilfortschreibung des Raumordnungsplanes Westpfalz und des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde Otterbach. Daher zog Ortsbürgermeister Gerhard Schohl die Beratungen zu den Punkten auch auf den Beginn der Sitzung vor. Schohl bemängelte, dass Schneckenhausen als betroffene Nachbargemeinde bis zur Fortschreibung nicht gehört wurde, obwohl dies nach dem Baugesetzbuch vorgeschrieben sei. Der Rat folgte bei der Begründung seinen Ausführungen. Die geplante Anlage mit einer Gesamthöhe von bis zu 200 Metern soll in südöstlicher Richtung zur Ortslage von Schneckenhausen gebaut werden – und damit in der Hauptwindrichtung. Daher sei mit erheblicher Geräuschbelastung zu rechnen. Die vorgesehene Erweiterung des Neubaugebietes „Ziegelhütte“ wäre damit wegen der Abstandsregelung nicht mehr möglich. Auch das bestehende Freizeitgelände werde erheblich beeinträchtigt, der Erholungswert sei faktisch aufgehoben. Der Grünbereich zwischen der Landesstraße (L387) und der Gemarkungsgrenze zu Mehlbach stelle einen geschützten Lebensraum für Rotmilane, Korn-Wiesenreiher, Uhu und Fledermauspopulationen dar. Der Bau von Windrädern wäre eine absolute Blockade für Zugvögel. Ein Planungsbüro stuft das Gebiet in einer Standortbewertung als nur bedingt geeignet ein. Widersprochen wird auch den Landesvorgaben, wonach Windkraftstandorte gebündelt werden sollen. Dies führe zur „Verspargelung“ der Landschaft, so Schohl. Wegen der erheblichen Belastungen für Umwelt, Natur und Landschaft fordert die Ortsgemeinde Schneckenhausen unabhängig von ihrer Ablehnung eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Diskutiert wurde auch die Fortschreibung des Raumordnungsplanes Westpfalz. Einstimmig beschloss der Rat, dass Schneckenhausen auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Otterberg keine weiteren Vorrangflächen für Windkraftanlagen wünscht. Der Plan sieht Windräder nördlich von Schneckenhausen vor, die über die Kreisgrenzen hinausgehen. Mit der Ausweisung von Vorrangflächen gingen laut Schohl nennenswerte Einschränkungen für Landwirtschaft und Planungsvorhaben einher. (llw)

x