Kreis Kaiserslautern Endlich wieder frei

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Ein verdutzter Gänseblick durch das plötzlich offene Stalltor – und es gibt kein Halten mehr. Mit kräftigem Geschnatter geht es zum allerersten Bad seit vier Wochen. So lange galt die Stallpflicht wegen drohender Ansteckung mit Geflügelpest. Nun ist diese aufgehoben (wir berichteten) und die Gänse im Diemersteiner Tal dürfen endlich wieder raus ins Freie – wie auch das restliche Federvieh in Teilen der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn, das wochenlang eingesperrt war.

Mit den Tieren atmen auch ihre Halter auf. „Wir schnaufen durch“, umschreibt Carsten Bartenbach, Vorsitzender der Rassegeflügelzüchter Kaiserslautern-Kusel, das Aufheben der Stallpflicht. Denn seiner Ansicht nach ist jeder zwangsweise Aufenthalt des Federviehs im Stall nicht tiergerecht. Doch die Zeit der geschlossenen Stalltür ist vorbei. Die wiedergewonnene Freiheit und die Rückkehr zum Alltag gibt den Hühnern, Enten und Gänsen wieder Sonnenlicht aufs Gefieder und Erde unter die scharrenden Füße. Und die Gänse im Diemersteiner Tal dürfen endlich wieder schwimmen. Nichts wie raus aus dem Stall und ab in den Teich, lautet deren Motto. Vorsichtshalber kommen die Tiere erst einmal nicht mehr an Land. Es folgt: sorgfältige Gefiederpflege – „Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh’ – , Gründeln und ausgiebiges Flügelschlagen über die Wasserfläche: Diese Szenerie bot sich gestern nach der Stallöffnung den Betrachtern und zauberte ihnen ein Lächeln ins Gesicht, denn die Freude der Tiere war unübersehbar. Nach dem Bad tauchten die Schnäbel vergnügt ins frische Gras: „Ganz klar: Das Gras schmeckt besser als jedes Geflügelfutter aus dem Landhandel“, freut sich Eckhard Vogel von der Diemersteiner Weidezunft für die Gänse. Selbstverständlich hatte die Weidezunft in den vergangenen Wochen alles getan, um den Tieren das Stallleben erträglich zu gestalten: Eine dicke Strohschicht, täglich frisches Wasser zum Trinken und Baden, selbst kleingeschnittenes Gemüse wurde gereicht. Großer Dank blieb indes aus! „Aufgrund des Mangels an Fluchtmöglichkeiten hielten es die Gänse für angebracht, auch mal den Pfleger auf Abstand zu halten oder ihn gleich ein bisschen zu zwicken. Natürlich in entsprechender Lautstärke“, erinnert sich Eckhard Vogel an malträtierte Waden. Doch diese Zeit ist nun überstanden und der Alltag gestaltet sich auch für den Kreisverband der Geflügelzüchter einfacher. „Jetzt können wir mit unserer Schaubrutmaschine in die Kindergärten und Schulen gehen und den Kindern das Kükenschlüpfen zeigen“, freut sich Carsten Bartenbach. Damit nicht genug: Der Kreisverband veranstaltet am 30. April auf der Lauterer Gartenschau das „Hahnenwettkrähen“. Info Mehr Infos dazu sowie über die Geflügelhaltung gibt es beim Geflügelkreisvorsitzenden Carsten Bartenbach unter Telefon 017620011817 oder beim Geflügelzuchtverein unter www.gzvkl.de

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