Katzweiler „Das Sams“ kommt auf die Freilichtbühne

Schon bei der Generalprobe ist Michaela Kalbheim in ihrer Rolle als Sams voll in Fahrt.
Schon bei der Generalprobe ist Michaela Kalbheim in ihrer Rolle als Sams voll in Fahrt.

Die Freilichtbühne in Katzweiler ist wieder belebt. Am 4. Juni feiert „Das Sams“ Premiere. Die Generalprobe verspricht viel.

Schon das Ankommen an der Bühne und der Gang auf die Tribüne lassen Vorfreude aufkommen: Hübsche kleine Wohnwagen, alte Schreibtische, ein ganzes Sammelsurium an Strohhüten und Klamotten sowie eine gelbe Telefonzelle sind zu sehen. Im Hintergrund klingen Stimmen – mal kichernd, mal murmelnd. Die Spieler scharren offensichtlich mit den Hufen, wollen endlich wieder raus auf die Bühne, die sie so lange vermisst haben.

Die Atmosphäre, die vor der großen Generalprobe zum Kinderstück „Das Sams – eine Woche voller Samstage“ aus der Feder von Paul Maar auf der Freilichtbühne in Katzweiler herrscht, sie knistert förmlich. Fast sind die letzten Hammerschläge, die letzten Umdrehungen der Akkuschrauber der Bühnenbauer noch zu hören. „Gerade ist alles fertig geworden“, sagt ein etwas angespannter Michael Wilking und atmet mit sichtlicher Erleichterung aus. Wilking, Regisseur des Kinderstücks, weiß genau: Diesmal ist alles anders.

Wie am Schnürchen

Seit zwei Jahren schwebt „Das Sams“ in den Köpfen der Spieler. Mal durften sie proben, mal wurde umgeschrieben, mal umbesetzt. Letztendlich ist dann doch immer alles ausgefallen. Das passiert nun bestimmt nicht mehr. Eine Herausforderung ist es dennoch. „Es gibt so viele Feiern nachzuholen“, meint Wilking. Im normalen Leben war schließlich ebenfalls zwei Jahre nichts möglich. Nun werde vom Jubiläum bis zur Hochzeit und Kommunion alles nachträglich gefeiert. Das bedeutet: Immer wieder fehlen Spieler bei den Proben. Aber die Freilichtbühne wäre nicht die Freilichtbühne, wenn es am Ende nicht doch klappt.

Bei der Generalprobe läuft es zumindest wie am Schnürchen. In einer Szene fliegt zwar deutlich zu viel Wasser aus dem Eimer, aber von solchen Kleinigkeiten lässt sich das nun pudelnasse Sams nicht aus der Bahn werfen. Die Maske hält und die Maskenbildner leisten in der Pause ganze Arbeit. Die rote Perücke wird flugs getrocknet und gerichtet.

Wochentage als Erzähler

Wilking kann insgesamt auf einen Spielerkreis von rund 80 Personen zurückgreifen. Mit Michaela Kalbheim und Lea Küppers stehen ihm zudem gleich zwei agil-komische Samse zur Verfügung. Der freundlich-schüchterne Herr Taschenbier ist mit Daniel Hill und Martin Hanke genauso doppelt besetzt wie die strenge Frau Rotkohl. Über den Sommer wird sie abwechselnd von Marion Forster und Melanie Weilacher in Szene gesetzt. Damit sind sie schon benannt, die Hauptakteure, die dem Sams neben all den anderen – dem Oberstudienrat, dem Kaufhauspersonal, den Jahrmarktakteuren samt ihren Besuchern, die mal im FCK-Trikot, mal im Hippie-Outfit oder im Rockerdress flanieren – Leben einhauchen. Nicht zu vergessen, die Kinder in den Rollen der Schüler und gleich noch als Wochentage. „Den Erzähler aus dem Kinderbuch habe ich durch die Rolle der Wochentage ersetzt“, gibt Wilking Einblicke in das Besondere am Sams auf der Freilichtbühne. Nicht das Einzige, was das Katzweiler Sams als einzigartig auszeichnet. Auch eine Choreographie zum 80er-Jahre-Hit „Live ist Live“ taucht auf und bildet eine Brücke zum Erwachsenenstück „Und es hat Zoom gemacht – die 80er Jahre Show“, das am 18. Juni Premiere feiern wird.

Von all den bereichernden Finessen mal abgesehen, wird bei der Generalprobe schnell klar, wie viel Sams in Michaela Kalbheim steckt. Wenn der Taucheranzug samt Flossen in Bewegung ist und gemeinsam mit all den großartig aufspielenden großen und kleinen Bühnenakteuren über die Waldbühne wirbelt, wird die Welt ein bisschen besser. Da wird gewünscht und nicht befohlen und es wird herrlich lustig.

Info

Termine und Karten für das Sams, natürlich auch für die 80er-Jahre-Show und das Urmel unter www.freilichtspiele-katzweiler.de.

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