Kreis Kaiserslautern Betreuungsplatz für alle Kinder

Die Betreuung der Schulkinder an der Josef-Guggenmos-Grundschule ist neu geregelt: Alle Kinder, die einen Betreuungsplatz vor und nach dem Unterricht angemeldet hatten, bekommen im nächsten Schuljahr einen; dafür wird eine weitere Kraft eingestellt, beschloss der Verbandsgemeinderat am Donnerstagabend. Die Vergabe per Los, gegen die die Eltern mobil gemacht hatten, ist damit vom Tisch.

Die Verbandsgemeinde bietet den Eltern von Grundschülern an, ihre Kinder vor dem Unterricht ab 7 Uhr und nach Schulschluss bis 14 Uhr von montags bis freitags zu betreuen. Da die Nachfrage danach erstmals die Zahl der Plätze überschritt, hatte die Verwaltung beschlossen, die Plätze zu verlosen. Bürgermeister Andreas Alter (SPD) begründetet den Schritt damit, dass die Betreuung der Grundschüler eine freiwillige Leistung der VG ist – anders als bei den Ganztagsschülern –, und wegen der Eingliederung gespart werden müsse. Damit waren viele Eltern jedoch nicht einverstanden und hatten sich mit Unterschriftenaktionen und in Gesprächen an den Bürgermeister und seinen Ersten Beigeordneten, Jürgen Wenzel (CDU), zuständig für den Bereich Schulen, gewandt (die RHEINPFALZ berichtete). Viele Eltern hatten Bereitschaft gezeigt, für die Betreuung mehr Geld zu zahlen: In einer Unterschriftenliste stimmen sie dem Vorschlag der Initiatorin zu, 30 statt 21 Euro monatlich zu berappen. Daraufhin hatte sich der Schulträgerausschuss am Montag in nichtöffentlicher Sitzung noch einmal mit dem Thema befasst. Darin hatte Alter, wie er in der VG-Ratssitzung berichtete, vorgeschlagen, für das kommende Schuljahr eine dritte Betreuungsgruppe einzurichten und dafür eine weitere Betreuungskraft einzustellen. Die Personalkosten dafür soll die VG übernehmen: Abzüglich der Elternbeiträge von insgesamt 4851 Euro und der zu erwartenden Zuschüsse von rund 2000 Euro kämen auf die Verbandsgemeinde rund 3000 Euro zu. Diese Gelder sollen woanders im Haushalt eingespart werden. Diesem Beschluss des Schulträgerausschusses folgte der Verbandsgemeinderat – nach kurzem politischem Geplänkel darüber, wer Urheber der Idee ist – einstimmig. Die Grünen forderten zu prüfen, ob die Betreuungskraft die fachliche Eignung besitzt. Zudem sprach Grünen-Fraktionschef Frank Zimmermann die immer wieder zu hörende Kritik an der Ganztagsschule an – zeitliche Unflexibilität und personelle Unterbesetzung – und bat, dies in den Landtag zu tragen. Gudrun Heß-Schmidt (CDU) wies darauf hin, dass die verpflichtende Ganztagsschule als gesetzliches Konzept keine Flexibilität zulasse, dies also nicht in der Hand der VG liege. Das starre Konzept nennen viele Eltern als Grund, ihre Kinder nicht dorthin zu schicken, sondern in die täglich frei zu wählende Betreuung. Ebenso äußerten einige der zahlreichen Besucher nach der Ratssitzung ihre Hoffnung, dass die Betreuung langfristig und nicht nur für das nächste Schuljahr geregelt werde. Das Thema Schule beschäftigte das Gremium auch in den folgenden Punkten. Zur Vereinheitlichung wird die Firma Simotec aus Kaiserslautern künftig das Mittagessen für alle drei Ganztagsschulen in der VG – also Enkenbach-Alsenborn, Mehlingen und Hochspeyer – liefern. Die Betreuungskinder – die sich täglich entscheiden können, ob sie dort essen – zahlen drei Euro pro eingenommenem Essen. Für die Ganztagsschüler wird eine Pauschale von 45 Euro pro Monat erhoben. Die Aufteilung der Verwaltung auf die beiden Standorte Enkenbach-Alsenborn und Hochspeyer ist nicht im Sinne aller Ratsmitglieder. Der Neuhemsbacher Ortsbürgermeister Armin Obenauer (CDU) klagte, dass die Wege für die Ortschefs weit seien. Thomas Wansch, SPD-Fraktionsvorsitzender, hielt die Vorteile für die Bürger dagegen. Heß-Schmidt, als Kreisbeigeordnete für den ÖPNV zuständig, kündigte an, bereits ein Ruftaxi mit zwei bis vier Fahrten täglich zwischen Enkenbach und Hochspeyer in die Wege geleitet zu haben. (gzi)

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