Kreis Kaiserslautern Bei ihm hat Recht seine Ordnung

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Sein Büro ist recht nüchtern eingerichtet – und das liegt nicht nur daran, dass die Kreisverwaltung im SWK-Gebäude nur übergangsweise residiert. Peter Keller, seit September Regierungsdirektor in der Kreisverwaltung, trennt Arbeit und Freizeit strikt.

Auf dem Schreibtisch ein paar Akten, drei Gesetzesbücher, Telefon und PC: Das war es auch schon. Der Jurist hält seinen Arbeitsplatz offenkundig genau so übersichtlich und klar strukturiert wie seinen Kopf, der im Job stets kühl bleiben muss. Keine Ablenkung durch Unwesentliches, nicht ein Anflug von Durcheinander. „Sie werden bei mir nichts Persönliches auf dem Schreibtisch finden“, macht der neue Chef der Rechtsabteilung mit unaufdringlicher Stimme klar. Vielleicht hängt er an der Wand vor ihm noch ein zweites Bild auf – „aus dem Kreistagsfundus“ –, eines daraus hängt bereits hinter ihm. Seinen Kollegen möchte der 56-Jährige auf keinen Fall zur Last fallen, deswegen verzichtet er auf Pflanzen im Büro: „Die müsste jemand gießen, wenn ich im Urlaub bin“, wischt er den Gedanken mit einer Handbewegung weg. Im saarländischen Neunkirchen 1960 geboren, trat Peter Keller nach dem Abitur in Homburg an der Uni Saarbrücken sein Studium der Rechtswissenschaften an. 1987 legte er das erste, drei Jahre später das zweite Staatsexamen ab. Anschließend verschlug es den Saarländer nach Hessen: Seinen Berufseinstieg hatte er bei „einer deutschen Großbank“. Nach einem Jahr war seine Karriere in der freien Wirtschaft aber auch schon beendet: Im März 1991 ging er in den Landesdienst nach Birkenfeld, dann zur SGD Süd nach Neustadt in die Umweltabteilung. 1997 wechselte Keller zur Polizei. Rund zwei Jahre arbeitete der Jurist im Polizeipräsidium Rheinpfalz in Ludwigshafen, dann ging er als Leiter der Zentralabteilung zur Hochschule der Polizei auf dem Hahn, für rund sieben Jahre. Seine nächste Station, die Direktion der Bereitschaftspolizei in Mainz, verließ er schon wieder, kaum dass er dort richtig begonnen hatte – allerdings nur temporär für einen Auslandseinsatz: „Ich war an einem Projekt der EU-Kommission im Libanon beteiligt“, erzählt er, „das lief unter der Federführung der Bundesrepublik.“ Was er in dem von ständigen Bürgerkriegen und Krisen gebeutelten Land ein halbes Jahr lang genau getan hat, dürfe er gar nicht verraten, lautet seine Antwort auf diese Frage. Aber es wird klar, dass nicht sehr viele Leute an dem Projekt damals beteiligt waren, denn auf Nachfrage beginnt er, die Personen nach Nationalitäten an den Fingern abzuzählen. Schließlich lässt der eher unauffällige, bescheidene Mann doch noch ein wenig mehr raus: „Naja, so viel kann ich ja sagen: Ich war am Aufbau einer libanesischen Grenzpolizei beteiligt.“ Sein Französisch – neben Arabisch Amtssprache im Libanon – kam ihm dabei zugute, „aber Projektsprache war Englisch“. Bevor der heute in Bexbach wohnende Jurist zur Lauterer Kreisverwaltung kam, zog es ihn beruflich schon 2012 wieder näher Richtung Saarland: Im Polizeipräsidium Westpfalz in Kaiserslautern wurde er Leiter des Rechtsreferats und damit stellvertretender Leiter der Polizeiverwaltung. Seit dem 1. September auf dem Kreisverwaltungschefsessel der Rechtsabteilung, hat er langsam das Ärgste der „Orientierungs- und Sondierungsphase“ hinter sich. Schwerpunkt seiner Arbeit ist sicher die Kommunalaufsicht – mit der Dienstwagen-Anschaffung des Enkenbach-Alsenborner Bürgermeisters hatte er schon seine erste öffentlichkeitswirksame Aufgabe zu bewältigen –, darüber hinaus gehören der Kreisrechtsausschuss und die Prozessvertretung des Kreises zu seinen Aufgaben. Wenn er nicht am Schreibtisch mit Paragrafen beschäftigt ist, dann reist der Alleinstehende gern. „Weltweit“ ist er unterwegs; aber auch Deutschland oder speziell die Pfalz verschmäht er nicht als Ziel. |gzi

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