Kreis Kaiserslautern Auf dem Lande wird’s dünn

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ENKENBACH-ALSENBORN. „Wir legen Wert auf die Steigerung der Lebensqualität“, betont Andreas Alter (SPD), Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Dazu gehört auch die Schaffung von Neubau- und Gewerbegebieten, der Ausbau des Breitbandnetzes und der Erhalt des „sehr guten Angebotes“ an Kindertagesstätten und Schulen. Denn „da siedeln sich die Familien an, und mit ihnen werden auch Arbeitsplätze geschaffen, wie zum Beispiel die der Ärzte“.

In der Verbandsgemeinde seien alle „erpicht darauf“, die wichtigen Grundlagen für eine gute ärztliche Versorgung vor Ort zu schaffen. Diese seien notwendig, damit sich „Ärzte und andere medizinische Einrichtungen in den Gemeinden niederlassen und die Bevölkerung umfänglich betreuen, bedienen und behandeln können“, so Alter weiter. In den Kerngebieten der Verbandsgemeinde, allen voran die Ortsgemeinde Enkenbach-Alsenborn sowie Hochspeyer und Mehlingen, „sieht die ärztliche Versorgung daher ganz gut aus“, meint der Bürgermeister. Von den Gemeinden „ohne größere Versorgung“ wie Waldleiningen, Frankenstein, Sembach, Neuhemsbach oder Fischbach sei der Weg zu den „Zentren“ Enkenbach-Alsenborn und Hochspeyer jedoch „nicht allzu weit“. „Die Menschen nutzen die Angebote in den Nachbargemeinden“, ist sich Alter sicher. Selbstverständlich wünschten sich die „kleineren Orte zusätzlich ein örtliches Angebot“, stellt er fest. In Frankenstein, Waldleiningen. Fischbach und Neuhemsbach gibt es keinen Hausarzt. Die Patienten aus Frankenstein würden von Ärzten und Apotheken aus Weidenthal und Hochspeyer versorgt, erklärt Ortsbürgermeister Eckhard Vogel (FWG). „Gerade für ältere Mitbürger ist ein Arztbesuch oft mit großen Umständen verbunden“, meint der Frankensteiner im Hinblick auf die Situation in seinem Dorf. „In Fischbach gibt es eine Heilpraktikerin“, erklärt Ortsbürgermeister Sascha Leidner (FWG). Das war es dann auch bereits mit medizinischen oder ärztlichen Einrichtungen. Waldleiningens Ortschef Michael Gasiorek (CDU) ist ebenso schnell mit seiner Antwort fertig: „Wir haben keine Ärzte mit Praxis in Waldleiningen. Ebenso keine Apotheken, Hebammen oder ähnliches.“ In Neuhemsbach, wo die medizinische Situation ebenfalls ein eher weißer Fleck auf der Karte ist, verweist Ortsbürgermeister Armin Obenauer (CDU) auf eine gute Verkehrsanbindung. 15 mal am Tag fahre ein Bus nach Enkenbach „direkt vor die Tür beim Arzt“. Wer nach Kaiserslautern wolle, könne mit dem Zug weiterkommen. Im Ort wohnen zwei First Responder. „Die können im äußersten Notfall auch gerufen werden.“ Obenauer fühlt sich und seine Mitbürger „gut versorgt“. Immerhin gibt es eine Massagepraxis in Neuhemsbach. Eine Krankengymnastikpraxis ist hingegen schon alles an medizinischer Einrichtung, was Sembach aufzuweisen hat. In Enkenbach-Alsenborn, Hochspeyer und Mehlingen finden sich mehrere Apotheken. Sieben allgemeinmedizinische Praxen betreuen ihre Patienten. Auch an Fachärzten scheint kein Mangel. Zwei internistische Praxen, ein Kardiologe, eine Augenärztin und ein Frauenarzt ergänzen das Angebot. Ein Orthopäde ist vor Jahren aus Enkenbach nach Otterberg umgezogen; für ihn ist kein Ersatz gekommen. Einige Zahnärzte gibt es wiederum nur in den Zentren Enkenbach, Hochspeyer und Mehlingen. Hebamme, Heilpraktiker, physiotherapeutische Praxen, Logopädie und Osteopathie sind vorhanden. Auch Fachärzte für Psychotherapie gibt es, allerdings mit langen Wartezeiten. In Hochspeyer seien „keine Vakanzen“ abzusehen, freut sich Ortsbürgermeister Hans-Norbert Anspach (SPD). In die alteingesessene Gemeinschaftspraxis in der Hauptstraße wechselt zum 1. April ein neues Ärzteteam. „Bei uns wird der Begriff „Landarzt“ noch gelebt“, sagt Anspach. Vor allem auch die nahegelegene Rettungswache gebe der Bevölkerung ein „Gefühl von Sicherheit“. Die nächstgelegenen Krankenhäuser in Kaiserslautern, Grünstadt und Landstuhl seien auf kurzem Weg erreichbar. Info Auflistung der Einrichtungen unter www.enkenbach-alsenborn.de, Bürgerinfo, Einrichtungen & Services, sonstige Einrichtungen, oder Suche: „Ärzte“.

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