Kommentar Abgehobene Beamte

Wie Bürokraten Initiativen ersticken, zeigt sich an der Vorgehensweise der Generaldirektion kulturelles Erbe

Landauf, landab wird in Sonntagsreden das Hohelied auf das Ehrenamt gesungen. Wenn sich allerdings der mündige Bürger auch nur auf Sichtweite den Kompetenzbereichen beamteter Funktionsträger nähert, wird aus diesem Hohelied ganz schnell entwürdigendes Vorschriften-Geknatter. Wie beim Thema Gästeführungen auf Burg Frankenstein. Wer wäre denn geeigneter, touristische Gäste auf der Burg herumzuführen als der langjährige Ortsbürgermeister Eckhard Vogel? Ungeachtet dessen wird ihm von der Generaldirektion kulturelles Erbe auferlegt, Sandsteinstufen auf ihre Trittsicherheit zu überprüfen und gerade er wird darauf hingewiesen, dass seine Gäste auf der Burg keine Gegenstände beschriften, bemalen oder lackieren dürfen. Nur diese Schlaglichter auf den Gästeführer-Vertragsentwurf belegen die Abgehobenheit der Beamten in der Generaldirektion. Das Bild der mündigen Bürger schrumpft in deren Augen auf das Bild einer Kita-Gruppe beim Lernen an einem anderen Ort.

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