Kreis Germersheim Westheim: Energie aus 48.000 Tonnen Biomüll

Modell einer Biomüllvergärungsanlage, wie sie in Westheim entstehen wird.  Foto: Iversen
Modell einer Biomüllvergärungsanlage, wie sie in Westheim entstehen wird.

In gut einem Jahr soll die Biomüllvergärungsanlage in Westheim (Kreis Germersheim) den Betrieb aufnehmen und Biogas liefern, das pro Jahr die Energie von 3 Millionen Litern Heizöl ersetzt. Am Mittwoch stellten die Biogutvergärung Bietigheim (BVB), die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen und Suez Süd GmbH die Anlage vor, deren Bau bereits begonnen hat. Auf dem Gelände der Kompostanlage im Wald zwischen Westheim und Bellheim soll Biomüll der Landkreise Germersheim und Ludwigsburg sowie der Stadt Karlsruhe zu Biogas vergoren werden. Die Anlage ist auf 48.000 Tonnen Biomüll und 10.000 Tonnen Grünabfall pro Jahr ausgerichtet. Daraus entstehen rund 30.500 Megawattstunden Erdgas, die in das regionale Netz eingespeist werden. Übrig bleiben 1700 Tonnen Kompost und 18.000 Tonnen Flüssigdünger, der in der Landwirtschaft Verwendung finden soll. Rund 5000 Tonnen Reststoffe pro Jahr werden in der Müllverbrennung landen.
Ein ähnliches Projekt war in Bietigheim-Bissingen von Bürgerprotesten verhindert worden, weil es in einem Biotop und nah an Wohnhäusern in einem ehemaligen Steinbruch errichtet werden sollte. Die Kompostanlage im Wald in Westheim ist laut Ortsbürgermeisterin Inge Volz (SPD) 600 Meter Luftlinie vom Ortsrand entfernt. „Bisher gab es keine Beschwerden über Gestank der Kompostanlage“, sagte Volz. Zunehmen wird der Lkw-Verkehr mit der neuen, 16,3 Millionen Euro teuren Anlage. Statt bisher 15 Lkw-Fahrten pro Tag Zulieferung und Abfahrt werden es in Zukunft 23 Fahrten pro Tag geben, sagte der Germersheimer Landrat Fritz Brechtel (CDU).
Das Gelände im Westheimer Wald gehört dem Landkreis Germersheim, der es seit 20 Jahren an Suez Süd GmbH als Betreiber der Kompostieranlage verpachtet hat. Suez verpachtet das Gelände weiter an die BVB zum Bau der Vergärungsanlage und wird die Anlage mit 7 zusätzlichen Arbeitsplätzen betreiben. Der Wertstoffhof des Kreises wird weiter betrieben, aber während des Baus etwas nach Westen verlegt und komplett neu gebaut, wenn die Vergärungsanlage fertig ist.

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