Kreis Germersheim Vorsichtshalber rote Zahlen eingeplant

Hatzenbühl will in diesem Jahr laut Verwaltung nicht mehr Geld ausgeben als hereinkommt. Gelingen kann dies aber nur, wenn die Wirtschaft weiter brummt und keine unvorhergesehenen Kosten hinzukommen. Deshalb steht im Haushaltsplan der Ortsgemeinde für 2014, den der Gemeinderat heute beschließen soll, unter dem Strich ein Minus - vorsichtshalber.

Einen achtbaren Überschuss von knapp 100.000 Euro hatte die Ortsgemeinde im Jahr 2012 gemacht. Für das Jahr 2013 erwartet die zuständige Finanzverwaltung der Verbandsgemeinde Jockgrim einen schmalen Gewinn von etwa 30.000 Euro. Viel Puffer ist das nicht.

Berücksichtigt sind bei dieser Rechnung indes nur die laufenden Einnahmen und Ausgaben der Ortsgemeinde Hatzenbühl. Von den 2,1 Millionen Euro Steuergelder, die der Gemeinde zwischen Oktober 2012 und und September 2013 an Gewerbe-, Grund-, Einkommens- und Umsatzsteuer zugeflossen sind, muss sie 45 Prozent an den Kreis und 42 Prozent an die Verbandsgemeinde abführen. Viel hängen bleibt da nicht: rund 300.000 Euro.

Dabei befindet sich Hatzenbühl in der glücklichen Lage, überhaupt noch nennenswerte Einnahmen aus der Gewerbesteuer verbuchen zu können. 430.000 Euro sollen die ortsansässigen Betriebe dieses Jahr in die Gemeindekasse einzahlen. Sicher sind diese Einnahmen aber keineswegs. Die meisten Firmen im Ort sind nämlich abhängig von der Automobilindustrie - und die hat sich als durchaus krisenanfällig erwiesen.

Will die Gemeinde Hatzenbühl Extrasprünge machen, muss sie folglich Tafelsilber, also Bau- und Gewerbegrundstücke, verkaufen. Das hat sie im vergangenen Jahr mit Erfolg getan, so dass etwa 1 Million Euro zusätzlich in die Kasse kommen. In diesem Jahr sind hier etwa 500.000 Euro Einnahmen eingeplant.

Wie die Verwaltung mitteilt, konnte Hatzenbühl mit Hilfe dieser Mittel in nennenswertem Umfang Schulden abbauen. Zum Jahresende 2012 hatten die Verbindlichkeiten über 1,25 Millionen Euro betragen.

An größeren Investitionen stehen im Jahr 2014 beispielsweise Gehwege und neue Straßenbeläge an den Kreisstraßen 10 und 11 für rund 100.000 Euro, die Umgestaltung der Ortseingänge für rund 30.000 Euro und der Ausbau von Wirtschaftswegen sowie Planungskosten für eine Brücke über den Erlenbach an. Kleinere Posten sind Geräte für den Bauhof oder neue Computer für die Volkshochschule. (fex)

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