Kreis Germersheim Schulen im Mittelpunkt des Kreis-Planes

Kreis Germersheim. Die (erhofften) Oberstufen an den beiden Integrierten Gesamtschulen (IGS) in Rheinzabern und Rülzheim werden sicher ein Thema sein, mit dem sich die Kreisverwaltung im kommenden Jahr befassen muss. Dazu komme die Entscheidung, ob die IGS in Kandel saniert oder neu gebaut werden wird. „Schulen werden uns beschäftigen“, sagte Landrat Fritz Brechtel (CDU) in seinem Ausblick auf das Jahr 2015.

Größere Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten finden am Europagymnasium Wörth statt; auch am Goethe-Gymnasium in Germersheim wird modernisiert und der Schulsportplatz im Roth erneuert. Im Schulzentrum Wörth steht der Umbau der Turnhalle zur gemeinsamen Mensa an. Als Koordinator und Moderator zwischen Gemeinde und Land will die Kreisverwaltung den Bau der Südumgehung in Bellheim voranbringen. Es dürfe nicht passieren, dass das abgeschlossene und gültige Planfeststellungsverfahren verfällt, nur weil angeblich kein Geld für das Projekt zu Verfügung steht, so Brechtel. Im eigenen Zuständigkeitsbereich des Landkreises will Brechtel neben der Sanierung einiger Kreisstraßen auch das Projekt „Umgehungsstraße Hatzenbühl“ voranbringen, kündigt der Landrat im Interview mit der RHEINPFALZ an. „Gleiches gilt für das Radwegenetz, ich nenne hier den Radweg zwischen Hördt und Bellheim oder zwischen Scheibenhardt, Bienwaldmühle und Steinfeld, wo entsprechend dem Besucherlenkungskonzept des Naturschutzgroßprojektes Bienwald ein Radweg gebaut werden soll.“ Ein großes Projekt, das 2015 wieder mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken wird, ist seiner Ansicht nach der Rückhalteraum für Extremhochwasser in der Hördter Au. Nachdem die Erhöhung des Dammes nahezu fertig ist, müsse für den zweiten Bauabschnitt das Planfeststellungsverfahren begonnen werden. Dabei geht es um den sogenannten Schlafdeich, der im Fall der kontrollierten Hochwasserflutung der Hördter Au die Dörfer Hördt, Leimersheim und den Germersheimer Stadtteil Sondernheim vor Überflutung schützen soll. „Das verbessert die eigene Hochwassersicherheit, vor allem aber die der Unterlieger“, sagt Brechtel. Dafür müsse man den hier betroffenen Gemeinden etwas bieten, erinnert er an Akzeptanzförderprogramme des Landes. Dazu gehören unter anderem die Rheinvorlandgestaltung in Germersheim und Leimersheim, die bereits in der Planungsphase sind. Brechtel: „Das Kreisverwaltungsgebäude ist dringend sanierungs- und erweiterungsbedürftig. Hier laufen gerade intensive Gespräche mit Land und dem Landesrechnungshof.“ 2015 sollen, entsprechende positive Beschlüsse in Land und Kreis vorausgesetzt, die Planungen weiter vorangetrieben werden. Es sind aber beileibe nicht nur Bauprojekte, die den Kreis 2015 beschäftigen werden. Brechtel rechnet mit weiteren Flüchtlingen, die im Laufe des Jahres in den Kreis Germersheim kommen. Die Kommunen, die für die Unterkunft der Flüchtlinge sorgen müssen, sind seiner Meinung nach „am Anschlag“. In den Dörfern und Städten werde dringend Wohnraum gesucht. Der Kreis selbst werde sich verstärkt um die Betreuung der Flüchtlinge kümmern. Das reicht vom Sprachkurs bis zur Abwicklung eines Asylverfahrens. Weiteres Thema: Inklusion. Vordergründig geht es dabei um Schulen und Kitas, die gegebenenfalls behindertengerecht umgebaut werden müssen oder die Bestellung von Integrationshelfern. Dahinter stecke aber ein Sinneswandel, es sei Kopf- und Herzenssache, Behinderte und Nichtbehinderte gleichzubehandeln, so Brechtel. „Den demografischen Wechsel begreifen wir als Herausforderung und Chance. Wir wollen mit unseren Möglichkeiten dazu beitragen, die konkreten Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen und umzusetzen“, nennt der Landrat einen (parteiübergreifenden) Schwerpunkt der Kreispolitik. Konkret soll das „bereits jetzt sehr gut angelaufene und erfolgreiche Projekt ’Gemeinsam älter werden vor Ort – heute, morgen und in Zukunft’“ gemeinsam mit Gemeinden und ehrenamtlicher Unterstützung weitergeführt werden. (tom)

x