Kreis Germersheim Langsames Internet vor allem im Industriegebiet

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In Sachen schnelles Internet ist die Ortsgemeinde Lustadt gut aufgestellt. Doch gibt es auch noch 38 Haushalte im Ort, die weniger gut versorgt sind. Damit diesen künftig Bandbreiten von mindestens 30 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen, fallen Kosten von voraussichtlich rund 66.000 Euro an. Davon muss die Ortsgemeinde nach derzeitigem Stand etwa 6600 Euro tragen. Der Ortsgemeinderat sagte dazu letztendlich Ja, diskutierte aber die hohen Gesamtkosten.

Um sogenannte „weiße Flecken“ in Lustadt verschwinden zu lassen, hat der Rat im April den Breitbandausbau auf die Verbandsgemeinde Lingenfeld übertragen. So schließt sie sich dem kreisweiten Infrastrukturprojekt zum Ausbau unterversorgter Gebiete an (wir berichteten). Der TÜV Rheinland hat nun die Kosten ermittelt: voraussichtlich 66.000 Euro. Bei einer maximalen Förderung von 90 Prozent durch Bund und Land muss die Kommune davon zehn Prozent, also etwa 6600 Euro, selbst zahlen. „Das Netz bei uns hat hier und da einige Lücken, überwiegend im Industriegebiet“, räumte Ortsbürgermeister Volker Hardardt (FWG) ein. Michael Ott (SPD) nannte die Summe von 66.000 Euro für 38 Haushalte „beachtlich – egal, wo das Geld herkommt“. Von einer Interessensbekundung der Ortsgemeinde am Ausbau im April zu nun 66.000 Euro sei es „ein großer Schritt“. Für Ott gab es auch noch offene Fragen – unter anderem die nach der ausführenden Firma und dem Zustandekommen der Summe. Hardardt antwortete, dass der Kreis die Arbeiten ausschreibe, also die ausführende Firma noch nicht feststehe. Und er gestand: „Mir schmeckt’s im Grunde auch nicht so ganz.“ Beigeordnete Christiane Vollrath (CDU) betonte, dass sich die Ortsgemeinde dem Verfahren angeschlossen und damit verdeutlicht habe, den ersten Schritt mitzugehen. Hardardt informierte, dass die Kommune nun ausscheren könne, dann aber schauen müsse, wie sie in Zukunft klar komme. Denn: Bekomme die Gemeinde irgendwann vom Bund die Auflage, den Rest zu erschließen, fließe kein Zuschuss mehr, werde es teurer: „Entweder aussteigen oder mitmachen – mehr gibt’s nicht“, resümierte Hardardt. Beigeordneter Hubert Gamber (WVL), der die Angelegenheit auch „ärgerlich“ fand, betonte: „Wir haben uns für diesen Weg entschieden und müssen es jetzt durchziehen.“ Der Rat sprach sich schließlich einstimmig dafür aus, die nicht über Zuschüsse abgedeckten Kosten zu übernehmen. |nti

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