Kommentar Kinderbetreuung: So flexibel wie möglich

Kinderbetreuung sollte bestmöglich an die Bedürfnisse der Familien angepasst werden. Der Hort ist das flexibelste Modell.

Nicht jeder individuelle Wunsch nach Kinderbetreuung kann erfüllt werden. Und für die vielbeschworene Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden immer ausgedehntere Zeiten in den Einrichtungen nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Aber man muss das System so flexibel wie möglich an die Bedürfnisse der Eltern anpassen. Die Schülerhorte sind das passende Instrument. Von Familien werden sie gebraucht. Das zeigen Umfragen von Elternvertretern und Widerstand, der sich formiert, wenn mal wieder einer schließt – zuletzt in Westheim und Minfeld.

Es hat den Anschein, dass Horte von der Politik nicht mehr gewollt sind. Stattdessen wird das Netz der Ganztagsgrundschulen ausgebaut. Die Eltern müssen dafür nichts bezahlen. Allerdings sind die Zeiten starr. Die Kinder müssen bis in den Nachmittag bleiben, können nicht jederzeit nach Hause. Ein weiterer Nachteil: Momentan findet an Ganztagsschulen freitagmittags kein Unterricht statt. Wenn dieses Angebot flächendeckend kommen soll, müssen solche Lücken gestopft werden.

Horte sollten nicht sterben: Der Rechtsanspruch von Grundschülern auf ganztägige Betreuung, der 2026 bundesweit greift, muss nicht als Ganztagsschule umgesetzt, sondern kann laut Gesetz auch in Horten erfüllt werden. Eins ist sicher: Für beide Modelle wird es schwierig werden, genügend Fachkräfte zu finden.

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