Kreis Germersheim Job stellt Vertrauensfrage

Der Austritt dreier Mitglieder aus der Fraktion der Freien Wählergruppe Kreiner sorgte auf der Gemeinderatsitzung in Ottersheim am Mittwoch für einigen Wirbel. Ortsbürgermeister Gerald Job stellte daraufhin die Vertrauensfrage.

Gleich zu Beginn des öffentlichen Teils der Sitzung meldete sich der Fraktionsvorsitzende der FWG, Mario Kreiner, zu Wort und teilte dem Rat mit, dass sowohl er als auch die Fraktionsmitglieder Oliver Jennewein und Dominik Walk fortan nicht mehr der Fraktion angehören. Als Grund werden „inhaltliche Differenzen“ mit dem Ortsbürgermeister genannt. Für ihn sei das ein Schlag ins Gesicht gewesen und habe ihn sehr getroffen, sagt Ortsbürgermeister Job auf Nachfrage der RHEINPFALZ. Zwar sei das Thema schon zuvor in der Fraktionssitzung am vergangenen Montag angesprochen worden, allerdings nicht in dieser Form. Um sich der Rückendeckung durch den Gemeinderat zu versichern, stellte Job die Vertrauensfrage. In einer geheimen Abstimmung erklären sich 12 von 15 stimmberechtigten Ratsmitgliedern mit der Arbeit des Ortsbürgermeisters einverstanden. „Die Rückendeckung durch den Gemeinderat ist mir wichtig. Wir haben so viel auf den Weg gebracht“, sagte Job. Um begonnene Projekte wie das „Haus am Eck“ oder die Umgestaltung der Dorfmitte zu einem guten Ende zu bringen und weiter erfolgreich für die Gemeinde tätig zu sein, brauche er den Rückhalt. Mario Kreiner versichert, dass er und die beiden anderen Ratsmitglieder weiter ihrer Arbeit im Rat nachkommen wollen und es ausdrücklich nicht darum gehe, den Gemeinderat oder dessen Arbeit zu blockieren. Allerdings habe er, und dabei könne er nur für sich selber sprechen, im Laufe der vergangenen Jahre immer mehr Abstand zum Umgang mit bestimmten Themen und der Entscheidungsfindung innerhalb der Fraktion gewonnen. Auch um der Fraktion oder der FWG nicht zu schaden, sei der Austritt letztlich unausweichlich geworden. Dies habe er auf der Fraktionssitzung so auch angekündigt. Dass Job sein Amt fortführe, freue ihn, so Mario Kreiner. Ob Kreiner, Jennewein und Walk nun als fraktionslose Mitglieder ihrem Amt nachkommen oder eine wie auch immer zu gründende eigene Fraktion bilden werden, müsse in nächster Zeit geklärt werden. „Auch wir wollen weiterhin für das Wohl der Gemeinde arbeiten, fühlen uns in der Fraktion und in Gesprächen aber nicht mehr wohl“. Einer Zusammenarbeit wo möglich stehe nichts im Wege, allerdings könne man nun auch eigene Schwerpunkte setzen. Die Sprecher von SPD- und CDU-Fraktion waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen oder wollen sich zunächst intern beraten. Nachdem Job durch das Votum des Rates bestätigt war, ging man zur ursprünglichen Tagesordnung über. Die sah unter anderem eine Vorstellung der Kostenberechnung für die geplante Erweiterung der Kindertagesstätte St. Martinus vor. Bei der Verbandsgemeinde gehe man aber inzwischen von weniger Fehlplätzen aus als bislang angenommen, informierte Job. Daher beantragte er diesen Punkt von der Tagesordnung zu nehmen und weiterreichende Entscheidungen erst zu beschließen, wenn die neuen Zahlen von Seiten der Kreisverwaltung vorliegen.

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