Kreis Germersheim Hundehasser treibt in Westheim sein Unwesen

Immer wieder legen Menschen Giftköder aus, weil sie bestimmte Tiere nicht mögen.
Immer wieder legen Menschen Giftköder aus, weil sie bestimmte Tiere nicht mögen.

WESTHEIM. Bei Westheimer Hundebesitzern geht die Angst um: Offenbar ein Hundehasser treibt derzeit im Dorf sein Unwesen und legt Köder aus, um Vierbeiner mit Rattengift zu töten. Ein Tier wäre ihm fast schon zum Opfer gefallen – und konnte in letzter Sekunde gerettet werden.

Mit schweren Vergiftungssymptomen hat Mona Pritzel aus Westheim ihre Hündin Bounty am Sonntagmorgen in die Germersheimer Tierklinik gebracht: Nachdem das Tier bereits wenige Tage zuvor an Durchfall gelitten hatte und dieser nach Einnahme von Kohletabletten kurzzeitig nicht mehr aufgetreten war, setzte er am Sonntagmorgen wieder stark ein. Viel schlimmer noch: Die Hündin übergab sich – und setzte blutigen Kot ab.

Eine Blutuntersuchung in der Klinik ergab Pritzel zufolge, dass Bounty höchstwahrscheinlich Rattengift gefressen hatte. Fatal: Die Wirkung setzt verzögert ein und stört die Blutgerinnung: „Es kann sein, dass Bounty deswegen jetzt immer ein Medikament nehmen muss“, sagt Pritzel. Froh ist sie aber erst einmal darüber, dass sie ihre Hündin am Dienstagmittag aus der Klinik wieder abholen durfte. Wo der Vierbeiner das Gift aufgenommen hat? „Am Radweg entlang der Draisinenstrecke in Richtung Lustadt“, glaubt die Westheimerin. Denn: Dort geht sie oft mit Bounty spazieren, „in nächster Zeit aber nicht mehr“. „Bounty frisst halt auch alles – und das geht schnell“, betont sie. Von anderen Hundebesitzern weiß Pritzel, dass schon Giftköder an dieser Strecke gefunden worden seien und ein anderer Hund offenbar leichte Vergiftungserscheinungen gezeigt hatte.

Die Polizei in Germersheim weiß von dem Vorfall allerdings noch nichts. Der letzte Giftködereintrag in Zusammenhang mit Hunden stamme vom Oktober vergangenen Jahres an einem anderen Ort.

Apropos Hunde: „In den letzten eineinhalb Jahren“ hatten sich Klagen über Hundebesitzer, die die Hinterlassenschaften ihrer Tiere nicht einsammelten, gehäuft, bestätigt Ortsbürgermeisterin Susanne Grabau (FWG) gegenüber der RHEINPFALZ. „Das sehe ich auch selbst“, fügt sie an. Ein Schwerpunkt: die Georg-Heeger-Allee. Ihren Angaben nach müssen dort die Gemeindebediensteten beim Rasenmähen Vollschutz tragen, damit ihnen die Tretminen „nicht um die Ohren fliegen“. Aber auch viele Bürgersteige und Straßenränder seien mit Hundekot verunreinigt.

Um dem Problem Herr zu werden, haben die Westheimer Gemeindebediensteten nun fünf neue „Hundetoiletten“ aufgestellt. Die Stationen enthalten jeweils Beutel und Abfalleimer, damit Hundehalter den Kot aufsammeln und sofort entsorgen können. Zu finden sind die Hundetoiletten nach Angaben der Gemeinde an der alten Eiche in der Verlängerung des Mühlwegs, am Ausgang der „Oberen Heide“ Richtung Wald, am Radweg Richtung Weingarten, an der Draisinenstation und in Richtung Sportplatz.

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