Kandel Feuerwehr, Schulen und Turnhalle – VG will viel investieren

Das Feuerwehrgerätehaus an der Landauer Straße in Kandel soll für 6,1 Millionen Euro umgebaut und erweitert werden,
Das Feuerwehrgerätehaus an der Landauer Straße in Kandel soll für 6,1 Millionen Euro umgebaut und erweitert werden,

Der Haushalt der Verbandsgemeinde Kandel kann im kommenden Jahr nicht ausgeglichen werden. Und auch nicht 2025. Notwendig ist vielmehr die Aufnahme von Krediten, weil sich andere Finanzierungsmöglichkeiten nicht anbieten.

Und die Verbandsgemeindeumlage will man ganz bewusst nicht erhöhen. Sie soll bei einem Hebesatz von 29 Prozent konstant bleiben. Ansonsten würde man den Ortsgemeinden wohl das bisschen Luft noch nehmen, das diese zum Atmen unbedingt brauchen. Denn auch sie stehen vor großen Investitionen, etwa für die Kitas oder für Versammlungsstätten und den Straßenausbau.

Was wohl nicht mehr verhindert werden kann, ist eine Anhebung der Sonderumlage für die Grundschulen, an der die Stadt und fast alle Gemeinden beteiligt sind. Aber das wird erst für 2025 ins Auge gefasst. Einzige Ausnahme hierbei bildet die Ortsgemeinde Steinweiler, die für ihre Grundschule selbst aufkommt. Die Sonderumlage beträgt 2024 noch 8,5 Prozent.

Ohne Kredite geht es nicht

Unter diesen Annahmen haben die Fachausschüsse der Verbandsgemeinde Kandel den Entwurf für den Doppelhaushalt 2024/25 beraten. Gleich zweimal war das Thema auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses, der dem Verbandsgemeinderat per einstimmigen Beschluss die Annahme des Haushaltsplanes jetzt auch empfohlen hat. Die Fehlbeträge im Ergebnishaushalt belaufen sich 2024 auf knapp drei Millionen und für 2025 auf rund 2,9 Millionen Euro. Kredite werden im nächsten Jahr in einer Größenordnung von 3,5 Millionen und im Jahr darauf in Höhe von 5,5 Millionen Euro benötigt.

Geld, das man braucht, um die größten Vorhaben zu finanzieren, die sich aus den Pflichtaufgaben der Verbandsgemeinden ergeben. So belaufen sich die Gesamtkosten für die Sanierung, den Umbau und die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses an der Landauer Straße auf rund 6,1 Millionen Euro. Auch plant man die Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen. Hierfür stehen im Haushalt 320.000 Euro und im Jahr darauf eine weitere Million bereit. Wie mehrfach berichtet, fließt viel Geld in die Sanierung und den Ausbau der Grundschulen.

Grundschule Minfeld wird erst 2026 ausgebaut

Alleine die Sanierung der Grundschule Freckenfeld ist mit Gesamtkosten von 4,6 Millionen Euro veranschlagt. Das Land beteiligt sich hieran mit 1,36 Millionen. Weil lange Zeit nichts für den Unterhalt der Turnhalle in Freckenfeld investiert wurde, muss sich die Verbandsgemeinde am geplanten Neubau einer Mehrzweckhalle mit rund 400.000 Euro beteiligen. Unklar ist derzeit aber noch, wann dieses Projekt gestartet werden kann, weil die Ortsgemeinde hier noch auf einen Zuschussbescheid wartet. Noch teurer, man schätzt derzeit schon 7,3 Millionen, soll die Erweiterung der Grundschule in Minfeld werden. Frühestens 2026 wird damit wohl begonnen, weshalb im Doppelhaushalt zunächst nur Planungskosten in Höhe von 520.000 Euro eingestellt sind. Wenn die Schule saniert wird, muss man hier aber auch an die Turnhalle denken, die gegebenenfalls für die Ganztagsschule genutzt werden soll. Der Schulsport würde dann in die Mundohalle verlagert, wenn die Ortsgemeinde hier mitzieht.

Mensa in Kandel kostet 8,4 Millionen Euro

Der dickste Brocken im Bereich des Schulwesens ist die mit 8,4 Millionen Euro veranschlagte Mensa für die Ludwig-Riedinger-Grundschule in Kandel. Mittel hierfür stehen in beiden Jahren bereit. Damit ist es aber noch nicht getan. Auch ins Verwaltungsgebäude selbst muss man investieren. Schon nach 20 Jahren wurden hier Bauschäden an der Tiefgarage festgestellt, die eine umfangreiche Sanierung erforderlich machen. Nachdenken wird man auch über die Wärmeversorgung (derzeit noch mit einem Gaskessel betrieben). Erweiterungsmöglichkeiten sieht die Verwaltung gleich nebenan, nachdem das Radhaus Rödel in die Lauterburger Straße umgezogen ist. Für den eventuellen Kauf wurden schon einmal Mittel bereitgestellt.

Aber auch die laufenden Kosten steigen, nicht nur wegen der Teuerungen für die Energieversorgung. So gibt die Verbandsgemeinde Kandel 55 Prozent des Haushalts für ihr Personal aus. Im Klartext heißt dies, dass man in jedem Jahr für Personal- und Versorgungsaufwendungen mehr als jeweils acht Millionen Euro benötigt. Der Stellenplan weise zwar einige wenige Stellen mehr aus, etwa wegen der Übernahme der Volkshochschule oder der zusätzlichen Aufgaben für die Feuerwehren auch der benachbarten Verbandsgemeinden oder der Stadt Wörth. Insgesamt liege man aber bei der Stellenbemessung im Bereich dessen, was der Landesrechnungshof vorgegeben habe, so Büroleiter Jens Forstner.

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