Kreis Germersheim Es wird immer noch verhandelt

Ortsbürgermeister Erwin Leuthner (CDU) glaubt, dass die Betreiber die Erweiterung des Rewe-Marktes in der Robertsauer Straße in Lingenfeld verzögern und ärgert sich. Rewe teilte auf RHEINPFALZ-Anfrage mit, dass sich das Unternehmen in finalen Vertragsverhandlungen mit dem Vermieter befinde. Voraussichtlich in drei, vier Wochen könne man mehr zu den Plänen sagen.

Sämtliche Maßnahmen seien getroffen. „Wir warten auf das Signal, dass Rewe loslegen will“, sagte Leuthner. Die Gemeinde hatte Anfang November 2016 den für die Erweiterung nötigen Bebauungsplan beschlossen. Die zweite Baustelle beim Thema „Nahversorgung“ im Ort ist die Nachfolgeregelung auf dem Gelände des ehemaligen Penny-Markts an der Schwegenheimer Straße. Laut Leuthner lässt die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd dort nur 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche zu. Das sei vielen Marktbetreibern zu wenig. „Sie wollen alle mindestens 1200 Quadratmeter oder mehr.“ Die SGD teilte auf Anfrage mit, die Begrenzung der Verkaufsfläche sei Bestandteil des Einzelhandelkonzeptes der Verbandsgemeinde 2015. Das ehemalige Penny-Gelände liege nicht im zentralen Versorgungsbereich – also außerhalb des Ortskerns. Die Geschäfte im zentralen Versorgungsbereich wie Rewe gelte es zu schützen. Deshalb seien auf dem ehemaligen Penny-Gelände nur 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche erlaubt. Um mehr zuzulassen, müsste das Einzelhandelskonzept geändert und von den Behörden geprüft werden. Änderungswünsche seien der SGD aber nicht bekannt. Rolf Bähr, Fachbereichsleiter Bauen in der Verbandsgemeindeverwaltung, sagte, dass es nicht so einfach sei, das Einzelhandelskonzept zu ändern. Auf die Vorgaben hätten sich die Orte in der Verbandsgemeinde verständigt. Das sei ein ausbalanciertes Konzept. Wollte man es ändern, bedürfe es eines Zielabweichungsverfahrens. Zudem müsste das neue Konzept mit den Behörden und den umliegenden Verbandsgemeinden abgestimmt werden. Bis es geändert sei, können zwei, drei Jahre vergehen, sagte Bähr und ergänzte, dass man einen zweiten Einkaufsmarkt aber jetzt brauche. Seiner Meinung nach kann man mit einer 1000 Quadratmeter großen Verkaufsfläche auch schon etwas anfangen. Allerdings könne die Ortsgemeinde nicht nachvollziehen, wie die Firma Kutter kalkuliere. Die Firma Kutter aus Memmingen ist der Investor des ehemaligen Penny-Geländes. Das Bauunternehmen teilte auf Anfrage mit, dass es seit Jahren bemüht sei, einen „attraktiven Nahversorger“ auf dem Gelände an der Schwegenheimer Straße anzusiedeln. „Die Pläne konnten trotz der Unterstützung der Ortsgemeinde und ernsthaft interessierten Einzelhandelsunternehmen bisher nicht umgesetzt werden, da es hinsichtlich der Verkaufsfläche Beschränkungen gibt“, heißt es von Kutter. Auf Nachfrage teilte die Firma mit, sie arbeite an einer Lösung, damit das Planungskonzept des Einzelhandels mit den Vorgaben der Behörden in Einklang gebracht werden könne. Mit einem Ergebnis der Verhandlungen rechnet Kutter Mitte des Jahres. |nhe

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