Kreis Germersheim Ein Transit statt mehrerer Umgehungen

Unter dem Motto „Vorwärts schauen – Straßen bauen“ und so langfristig Steuergelder einsparen, fordert der Ottersheimer Peter Scheib namens der Bürgerinitiative (BI) Verkehrsentlastung Verbandsgemeinde Bellheim den Bau einer Ost-West-Transitstrecke von der B-9-Anschlussstelle Rülzheim-Nord bis zum A-65-Anschluss Landau Süd. Scheib, der auch den Bau der zweiten Rheinbrücke bei Wörth fordert, will eine „große Südpfalz-Lösung“.

Zahlreiche Gemeinden in der Südpfalz – neben Bellheim, Knittelsheim und Ottersheim nennt Scheib Rülzheim, Herxheimweyher, Herxheim, Offenbach, Insheim und Impflingen – klagten über den Durchgangsverkehr und wünschten sich eine Entlastung, schreibt Scheib. Allerdings würden vom Land mangels Geld kaum noch Umgehungsstraßen gebaut oder nur „sehr unbefriedigende Minimallösungen“, kritisiert Scheib. Hier verweist er auf die Situation in der Verbandsgemeinde Bellheim: Die Südumgehung Bellheim habe schon Baurecht und für Knittelsheim und Ottersheim werde noch nicht einmal ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Und das obwohl die sofortige Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für die Weiterführung der Umgehungsstraße über Knittelsheim-Ottersheim bis nach Offenbach, nach dem Erhalt des Baurechtes für Bellheim, von Ex-Ministerpräsident Kurt Beck und Staatsminister Roger Lewentz zugesagt worden sei, schreibt Scheib. Um Druck zu machen, fordert Scheib dazu auf den Schwerlastverkehr von den Ortsdurchfahrten zu verbannen. Die Kosten einer einmaligen „großen Lösung“ wären zwar einmalig höher, aber nach Scheibs Einschätzung letztlich erheblich günstiger, als wenn viele einzelne Baustellen geplant würden. Der Bau der geforderten Transitstrecke in der Südpfalz hätte laut Scheib auch folgende Vorteile: „Die Industrie könnte die Arbeitsplätze sichern. Transportunternehmen sparten Zeit und Geld. Die Ortsdurchgangsstraßen, die man attraktiver gestalten könnte, würden nicht weiter zerstört. Die Anwohner könnten ruhiger, sicherer und gesünder leben.“ Stattdessen gingen angesichts wachsender Industriegebiete in der Südpfalz und zunehmenden Schwerlastverkehrs die für die enormen Belastungen völlig unzureichend ausgelegten Ortsstraßen immer mehr kaputt, so Scheib. Es gebe Hochrechnungen, wonach der Schwerlastverkehr auf den Straßen in den nächsten 20 Jahren noch mal um mindestens 30 Prozent zunehmen werde. Dennoch spreche sich die rot-grüne Regierung gegen den Neubau und für den Erhalt bestehender Straßen aus. (rhp)

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