Wörth Autohaus Hamm: Seit 50 Jahren in Wörth

Das Autohaus Hamm heute.
Das Autohaus Hamm heute.

Das Autohaus Hamm ist in Wörth längst eine Institution. Seit genau fünfzig Jahren ist der eigentümergeführte Familienbetrieb im Ortsbezirk ansässig. Aber die Firmengeschichte reicht noch weiter zurück. Und sie ist noch lange nicht zu Ende.

In Wörth spricht man in der Regel nicht vom Autohaus Hamm, sondern von Fiat Hamm. Ganz eng ist der Name der italienischen Marke mit dem Autohaus verbunden, auch wenn die Hamms schon seit Jahren kein Vertragspartner der Fabbrica Italiana Automobili Torino (Fiat) mehr sind. Heute spielt die Werkstatt eine größere Rolle als der Autoverkauf. „Wir reparieren alle Marken“, sagt Jens Hamm. Er ist einer der drei Geschäftsführer des Unternehmens. 2006 übernahmen er und Kfz-Meister Manfred Frey zusammen mit Heidi Hamm die Geschäftsführung. Auch Schwester Tanja Hamm arbeitet in der Firma.

Seit 50 Jahren gibt es das Autohaus Hamm in Wörth, zunächst in der Königstraße und seit 1993 im Gewerbegebiet „In den Niederwiesen“. Ein Grund zum Feiern ist das Jubiläum allemal, auch wenn sich Firmengründer Friedbert Hamm aus gesundheitlichen Gründen inzwischen komplett zurückgezogen hat. Aber die Firma trägt weiterhin seinen Namen und noch immer ist er allgegenwärtig. „Mein Vater war immer sehr ehrgeizig und zielstrebig, was er mit eigenen Händen aufgebaut hat, ist schon Wahnsinn“, sagt Jens Hamm voller Anerkennung.

In der Königstraße fing alles es an.
In der Königstraße fing alles es an.

Am 1. Juli 1973 haben Friedbert und Heidi Hamm die Fiat-Vertretung der Eheleuten Karl und Maria Decker in Wörth deren Firma übernommen. Firmengründer Friedbert Hamm, dessen Eltern einen Bauernhof bewirtschafteten, hat zunächst in Pforzheim eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker absolviert und anschließend kurze Zeit als Geselle gearbeitet. Im Juli 1965 legte dann Friedbert Hamm nach einjährigem Besuch der Abendschule vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer in Karlsruhe die Prüfung als Meister im KFZ Mechanikerhandwerks ab. Schon bald folgte der Schritt in die Selbstständigkeit mit der Übernahme einer Shell-Station in Daxlanden. „In einer Waschhalle und einer Garage hat mein Vater damals Autos repariert. Das war der Grundstock für unser Unternehmen“, erzählt Jens Hamm.

1973 geht es in der Königstraße los

Im November 1967 heirateten Heidi und Friedbert Hamm. Heidi Hamm stieg als gelernte Kauffrau in den Betrieb mit ein. Noch heute arbeitet die inzwischen 75-Jährige täglich im Unternehmen mit. Vormittags nimmt sie am Empfang Reparaturaufträge entgegen. 1968 übernahmen die Hamms eine größere Tankstelle und eine größere Reparaturhalle in der Karlsruher Stadtmitte, die aber 1970 wieder aufgegeben wurde. Der Grund für diese Entscheidung war die tägliche Arbeitszeit der Eheleute Hamm von 14 Stunden von Montag bis Samstag. Auch der Sonntag war ein Arbeitstag. Hamm übernahm anschließend die Saab-Vertretung in Karlsruhe.

Und dann folgte 1973 der Schritt über den Rhein. Der Betrieb in Wörth entwickelte sich stetig weiter, die Räume platzten aus allen Nähten. In Maximiliansau musste eine Halle zugemietet werden. „In der Königstraße war kein Platz, der Betrieb konnte nicht erweitert werden, auch an einen Neubau war nicht zu denken“, berichtet Jens Hamm. 1981 konnte dann im Gewerbegebiet In den Niederwiesen rund 3600 Quadratmeter Bauerwartungsland erworben werden. Gebaut werden konnte dann aber erst 1992. In einjähriger Bauzeit und mit viel Eigenleistung, wie Jens Hamm betont, wurde das jetzige Betriebsgebäude gebaut. Im Juni 1993 fiel der Startschuss in den neuen Betriebsräumen. Nach einer Erweiterung hat das Autohaus mit Ausstellungsraum und Kundenparkplatz eine Fläche von 4800 Quadratmetern.

„Oktoberfest auf Italienisch“: Früher war es üblich, dass ein neues Automodell bei einem großen Fest präsentiert wurde.
»Oktoberfest auf Italienisch«: Früher war es üblich, dass ein neues Automodell bei einem großen Fest präsentiert wurde.

Jens Hamm trat nach seiner Ausbildung zum Kfz-Mechaniker und einem erfolgreichen Betriebswirtschaftsstudium an der Fachhochschule Nürtingen/Geislingen im Mai 2002 in den elterlichen Betrieb ein. Anschließend besuchte er Abendkurse an der Carl-Benz-Schule in Karlsruhe und legte im Februar 2004 die Kfz-Meisterprüfung bei der Handwerkskammer ab.

Das Geschäft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert. „Wenn früher ein neues Modell herauskam, dann waren das richtige Volksfeste hier in den Verkaufsräumen. Wir hatten jedes Jahr mindestens ein großes Fest“, sagt Jens Hamm. Etliche Fotocollagen im Autohaus erinnern an diese Zeiten. „Heute sind die Leute schon durch das Internet bestens über die Fahrzeuge informiert, da braucht man das nicht mehr“, so Hamm. Im Mai 2004 nahm man übrigens mit Kia eine weitere Service-Marke ins Haus.

Werkstatt wird immer wichtiger

Die Hamms legen großen Wert auf eine familiäre Atmosphäre in ihrem Unternehmen. „Deshalb arbeiten auch die meisten unserer Mitarbeiter schon lange hier“, sagt Tanja Hamm. Die gelernte Buchhalterin ist vor fünf Jahren in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Mit-Geschäftsführer Manfred Frey ist seit 1990 im Unternehmen. Einer der vier Gesellen ist seit 2002 bei den Hamms, ein anderer hat kürzlich sein Zehnjähriges gefeiert. Ein Auszubildender vervollständigt das Team.

„Wir verkaufen rund 150 Autos im Jahr“, sagt Jens Hamm. Neuwagen und Gebrauchtwagen zusammen. Wer sich für einen neuen Fiat oder Kia interessiert, kann zu einer Probefahrt vorbeischauen. Der Verkauf läuft dann über eine Vetriebsvertretung. „Wir sind nur Vermittler“, so Hamm. Immer wichtiger für das Unternehmen werden Reparaturen. Die Werkstatt wurde modernisiert und verfügt über insgesamt 8 Hebebühnen. „Mit zwei 5-Tonnen-Bühnen sowie einer 6-Tonnen-Bühne mit Doppelgelenk-Tragarmen lassen sich gleichzeitig mehrere Wohnmobile und Transporter reparieren“, informiert Hamm. Der Umsatz des Unternehmens liegt – im Durchschnitt der letzten 3 Jahre – bei rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr.

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