Kreis Bad Duerkheim Wald ohne Grenzen

Schritt für Schritt kommt der Forstverband Ganerben seiner neuen Form näher: Am Donnerstag hat auch der Kallstadter Rat zugestimmt, die gut 2000 Hektar Waldfläche als Ganzes zu bewirtschaften und Einnahmen sowie Ausgaben anteilig unter den neun Waldbesitzern zu verteilen.

Einstimmig sprach sich der Rat für die gemeinsame Bewirtschaftung und Abrechnung im Forstverband Ganerben aus. Die Waldreviere der acht beteiligten Kommunen sowie einer Grünstadter Stiftung sollen vom Beginn kommenden Jahres an einen gemeinsamen Haushalt haben. Das Herunterbrechen jeder einzelnen Rechnung auf die einzelnen Waldbesitzer soll so vermieden, Holzeinschlag über Waldgrenzen hinweg möglich werden. Verwaltungstätigkeiten sollen minimiert werden, so dass mehr Zeit für die Hege und Pflege des Waldes zur Verfügung steht, wie Bürgermeister Thomas Jaworek (CDU) zusammenfasste. Forstamtsleiter Frank Stipp hatte zuvor noch einmal erläutert, wie die Verteilungsschlüssel zur Aufteilung von Kosten und Erträgen ermittelt worden waren: Als Grundlage diene nicht allein die Waldfläche, sondern auch beispielsweise der Wert des Baumbestandes oder die Zugänglichkeit des Geländes für die Ernte. Einem Verkauf des Waldes durch die Ortsgemeinde stehe die neue Verbandsordnung nicht im Wege, betonte Stipp auf Nachfrage: „Das ist Ihr Wald und das bleibt Ihr Wald.“ Eine Enthaltung kam lediglich von Sabine Müller (CDU), die eine klare Regelung für den Fall vermisste, dass Kallstadt den Verband wieder verlassen wolle. Nach Gesetzeslage, so hatte Stipp erklärt, sei dafür die Zustimmung einer Zweidrittelmehrheit der Verbandsmitglieder notwendig. Er zeigte sich davon überzeugt, dass sich, sollte der neugeregelte Forstverband nicht wie erhofft funktionieren, ausreichend unzufriedene Mitglieder für eine solche Mehrheit finden würden. Zuvor hatte Jaworek mit Hans-Georg Fleischmann (FWG) ein neues Ratsmitglied verpflichtet. Für die im kommenden Frühjahr anstehende Neuverpachtung des Jagdreviers „Vorderer Ganerbenwald“ wurden vom Rat Änderungen am Jagdpachtvertrag gebilligt. So zählt beispielsweise bei der Auswahl des künftigen Pächters nicht automatisch das höchste Pachtgebot, sondern die Ortsgemeinde behält sich vor, einige der Meistbietenden zum Gespräch zu laden, um sodann erst einen Bewerber auszuwählen. Jaworek informierte außerdem über diverse Termine: So ist für den 5. November der jährliche Helfertag geplant und am 13. November die Kranzniederlegung und das Totengedenken am Ehrenmal. Die Ausschreibungen für den dritten Bauabschnitt der Freinsheimer Straße, der für die kommenden zwei Sommerhalbjahre geplant ist, könnten in Angriff genommen werden, so Jaworek. Ziel sei, einen früher im Jahr gelegenen Baubeginn als in den ersten beiden Bauabschnitten zu erreichen. Wegen zunehmender massiver Verschmutzung im Bauerngraben und am Saumagenplatz durch Hundekot werden dort demnächst zwei Abfalleimer mit Tütenspender aufgestellt. |ktx

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