Kreis Bad Duerkheim Keine Zeit zum Golfen

Seit wann Edwin Schrank Bürgermeister seines Heimatortes Dackenheim ist, weiß er nicht. „Das ist nicht so wichtig“, lautet seine Auskunft. Was jedoch nicht bedeutetet, dass der 65-Jährige auf dieses Amt keinen Wert legt. Es liegt ganz einfach daran, dass der Winzermeister zu beschäftigt ist, um seine Lebensdaten parat zu haben. Er hat auch zu viele Ämter, um genau zu wissen, wann er genau welches übernommen hat. „Wenn man den Eindruck hat, dem kann man noch mehr aufladen, dann macht man es eben“, schildert er den Grund für seine Aufgabenhäufung. Und wer wie Schrank der Meinung ist, dass man sein Zeitfenster im Leben so effektiv und nachhaltig ausfüllen muss, wie es geht, der macht eben keine halbe Sachen. Schrank hat jedenfalls keine Scheu, immer wieder neue Themen anzugehen. Und wenn er eins gefunden hat, dann beißt er sich auch richtig rein. Ob es sein großes Hobby Rebenzüchtung ist, die geologische Erforschung seines Heimatortes oder Aromafragen. Der Weinbau-Präsident ist viel unterwegs, muss oft die Geschäfte in seinem acht Hektar großen Weingut seiner Frau Elisabeth überlassen, die außerdem seine Termine koordiniert. „Zeit zum Golfspielen habe ich jedenfalls nicht“, sagt er lachend, obwohl der Golfgarten Deutsche Weinstraße auf sein Einwirken hin in Dackenheim entstand. Berührungsängste mit den Golfspielern gibt es im Ort nicht mehr, ist Schrank überzeugt. Außerdem fördere die Gastronomie im Clubhaus die Dorfgemeinschaft. Dass der Zusammenhalt unter den Dackenheimern stark ist, darauf ist der Bürgermeister besonders stolz: „Ich kann auch behaupten, jeden im Ort zu kennen.“ Für Neubürger sei eine Integration kein Problem. „Spätestens beim Engagement auf dem Liebesbrunnenfest läuft das von alleine.“ Als Bürgermeister verfolgt Schrank die Maxime, alles kritisch zu hinterfragen. „Die kindliche Frage, warum etwas so ist, sollte man sich so lange wie möglich bewahren“, findet der Träger des Bundesverdienstkreuzes. Und so wundert es nicht, dass Schrank lieber Forscher werden wollte als Winzer. Dafür hat er seinen Forschergeist auf seinen Beruf übertragen. Da probiert er ständig etwas Neues aus. Wobei er auch andere Meinungen geltenlässt, schließlich habe ihm diese Charaktereigenschaft den Weg zu den Liberalen geebnet. Seit 20 Jahren ist Schrank übrigens Bürgermeister. Weitere fünf sollen hinzukommen. (led)

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