Herxheim am Berg Herxheimer Felsenberg: Schutzgeländer steht

Dieses neue Geländer soll seit Freitag Besucher von dem Felsplateau im Naturschutzgebiet Felsenberg-Berntal abhalten.
Dieses neue Geländer soll seit Freitag Besucher von dem Felsplateau im Naturschutzgebiet Felsenberg-Berntal abhalten.

Zwei zusätzliche Geländer sollen Besucher von dem Felsplateau im Naturschutzgebiet Felsenberg-Berntal fernhalten, um seltene Pflanzenarten vor Trittschäden zu bewahren. Zugleich ist die örtliche Karsthöhle mit Baumstämmen abgeriegelt, da sie einsturzgefährdet ist.

Vor allem Picknicker und Corona-Ausflügler haben in den vergangenen Monaten das Naturschutzgebiet heimgesucht. Die Scharen haben bedrohten Pflanzenarten wie dem Felsen-Goldstern und seltenen Tierarten wie den Wiedehopfen arg zu schaffen gemacht. Nachdem sämtliche Appelle an die Vernunft der Besucher wirkungslos verpufft waren, machten die Naturschutzbehörden im Mai den empfindlichen Kernbereich mit der Felsenkante dicht, riegelten mehrere Zugänge zum Beispiel mit Holzhaufen ab. Viele rücksichtslose Zeitgenossen kletterten jedoch über die Absperrungen oder fanden andere Wege, in die geschützte Tabuzone einzudringen, sodass die sehr sensible Natur weiterhin nicht zu Ruhe kam. Daher veranlasste die Struktur- und Genehmigungsdirektion als Obere Naturschutzbehörde im Juli, dass zwei Geländer aufgestellt werden, um jedem klarzumachen, dass Menschen auf dem Felsplateau nicht verloren haben. „Diese sind nun am Freitag aufgestellt worden“, berichtet der Ortsbeigeordnete Eric Hass.

Bereits seit einiger Zeit haben die Verantwortlichen auch an anderer Stelle eingegriffen: der Herxheimer Karsthöhle. „Laut einem Gutachten des Landesamts für Geologie ist sie einsturzgefährdet. Es dürfen keine Traktoren oder Autos mehr darauf fahren, auch größere Gruppen dürfen das Gelände nicht mehr betreten“, informiert Hass, der auch in der Naturschutzorganisation Pollichia aktiv ist. Denn die Decke der rund fünf Millionen Jahre alten Höhle sei an ihrer dicksten Stelle nur 40 Zentimeter dünn. Rolle da ein Landwirt mit dem Traktor drüber, könne die Karsthöhle – deren Kalk etwa 20 Millionen Jahre alt sei – einfach unter dem Gewicht zusammenbrechen. „Die Absperrung mit den Baumstämmen dient daher nicht nur dem Schutz dieses Naturdenkmals, sondern auch dem Schutz der Menschen“, verdeutlicht Hass die Dringlichkeit.

Die Karsthöhle bei Herxheim ist wegen Einsturzgefahr mit Baumstämmen abgesperrt.
Die Karsthöhle bei Herxheim ist wegen Einsturzgefahr mit Baumstämmen abgesperrt.
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