Kreis Bad Duerkheim FWG jetzt stärkste Fraktion

Mit einem Zuwachs von zwei Sitzen ist die FWG jetzt die stärkste Fraktion im Freinsheimer Stadtrat. Die SPD hat diesen Status durch den Verlust von zwei Sitzen verloren. Die CDU bleibt mit fünf Sitzen stabil. Die Grünen ziehen mit einem Sitz neu in den Stadtrat ein, nur noch einen Sitz hat die FDP (minus 1).

Für den Fraktionsvorsitzenden Matthias Weber ist das FWG-Ergebnis „grandios“. „Wir werden uns jetzt mit allen Parteien zusammensetzen, um zu schauen, wie wir ein konstruktives Arbeitsklima schaffen“, so der 45-Jährige. Es komme auch darauf an, die SPD wieder in die Stadtspitze zu integrieren. Dies sei wegen des Generationenwechsels innerhalb der SPD jetzt möglich. „Wir hätten gerne Personen als Beigeordnete, die von allen Ratsmitgliedern mitgetragen werden können“, betonte Weber. Für den SPD-Spitzenkandidaten Manfred Dreier sind zwei Sitze weniger im Stadtrat „ein herber Verlust“. Die Zugewinne bei der FWG sind seiner Meinung nach nicht nur durch die Beliebtheit des Bürgermeisters Jürgen Oberholz zu erklären. „Die Wählergruppe ist innerhalb der Bürgerschaft stark vernetzt“, meint der 57-Jährige. Die SPD habe es bei der Wahl durch die „komplett neue Liste“ etwas schwer gehabt. „Menschen wie Volker Gilcher oder Anja Kleinhans, die seit Jahren im öffentlichen Leben in Freinsheim verankert sind, mussten durch unbekanntere Leute ersetzt werden“, so Dreier. Wenn man dies bei der Wahl-Analyse berücksichtige, sei das Abschneiden der SPD „gar nicht so schlecht“. Damit gerechnet, dass die FDP ihre zwei Sitze nicht wird halten können, hat Spitzenkandidat Thomas Oberholz. „Erst die Briefwahl und die dort abgegebenen Personenstimmen haben dafür gesorgt, dass wir überhaupt einen Sitz bekommen haben“, so Oberholz, der die Liberalen jetzt alleine im Stadtrat vertreten wird. „Wir haben damit leider auch unseren Fraktionsstatus verloren“, bedauert der 47-Jährige, der den Bundestrend für den Stimmenverlust verantwortlich macht. Niederlage bei der Kandidatur ums Bürgermeisteramt der Stadt Freinsheim, Bestandssicherung bei den Wahlen für den Stadtrat: Die CDU behauptete ihre fünf Mandate, und Kandidatin Barbara Reibold-Niederauer behauptete sich mit 1339 Personenstimmen eindeutig auf Listenplatz 1. Sie überflügelte Klaus Barth als zweiten (791) eindeutig. Das zeige, dass ihre Arbeit im Rat und als erste Beigeordnete honoriert werde, sagte die 54-Jährige gestern. „Große Fragezeichen“ sehe sie bei der Frage nach einem erneuten Engagement als Vertreterin des Bürgermeisters: „Ich muss erst mal meine Niederlage verdauen“, sagte Reibold-Niederauer offen. Ansonsten gehe die Arbeit der CDU-Fraktion in gewohnter Routine weiter. Spekulationen über eine Fortsetzung der Koalition mit der FWG wollte sie nicht beantworten. Die CDU-Frau schaut zudem schon erwartungsvoll Richtung Verbandsgemeinderat: Dort hievten sie die Wähler vom relativ unsicheren Listenplatz 14 nach vorne auf Platz 4. „Auf diese neue Aufgabe im VG-Rat freue ich mich schon.“ Voller Erfolg für die Grünen: Erstmals nach zehn Jahren Pause mischt die Partei wieder in der Stadtpolitik mit. Eva Schneider, vielen Freinsheimern als Inhaberin des Café Rathaus bekannt, wurde ins Parlament gewählt. Sie überholte dabei zwei Parteikollegen: Ein nicht ernst gemeintes „Nein!“ ist gestern die Reaktion, als sie von ihrem Mandat von der RHEINPFALZ erfährt. „Ich freue mich auf die Arbeit“, sagt die 58-jährige, die sich selbst als „Realo-Politikerin“ bezeichnet. Die Ratspolitik werde nun „hoffentlich bunter und fantasievoller“, besonders, was das Thema Energiesparen und -gewinnen angehe, meinte sie. (led/dag)

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