Kreis Bad Duerkheim Fördertopf fast leer

Touristen, die körperlich beeinträchtigt sind, finden ab sofort in Dackenheim eine Unterkunft: Das Ferienhaus „Liebesbrunnen“ in der Herxheimer Straße wurde mit Hilfe einer Finanzspritze aus Landes- und EU-Mitteln mit zwei barrierearmen Ferienwohnungen im Erdgeschoss ausgestattet.

Ebenerdig gelangt man in die Ferienwohnungen, die mitten in den Weinbergen liegen. „Bei Rollstuhlfahrern können wir sicherheitshalber noch eine Rampe unterlegen“, demonstriert Hausherrin Angelika Zimpelmann. Durch das Leader-Förderprogramm bekam das Ehepaar Zimpelmann in Dackenheim einen Zuschuss in Höhe von 30 Prozent für die jeweils 50 Quadratmeter großen Wohnungen. Angelika Zimpelmann bezifferte ihre Investitionskosten auf 130.000 Euro. „Es ist das erste private Projekt, das fertig geworden ist“, meint Leader-Regionalmanager Peter Dell bei der Präsentation der Räume. Nächstes Projekt sei ein Feriendomizil an der Freinsheimer Stadtmauer, das derzeit noch gebaut wird. Die neue Ferienwohnungen in Dackenheim, die bereits gebucht werden können, bekommen noch eine Zertifizierung. Die 80 Quadratmeter große Wohnung im Obergeschoss des Ferienhauses, die es seit 2008 gibt, wurde mit vier Sternen ausgezeichnet. Ein eigener Internetauftritt ist laut Zimpelmann ebenfalls geplant. Für die 66-Jährige ist der Tourismus ein „Nebenjob“. „Das Haus, in dem früher auch Büros untergebracht waren, musste nur umgebaut werden.“ Um die Förderung zu erhalten, hat sie mit ihrem Mann, mit dem sie zuvor im Früchte-Importgeschäft tätig war, einen Seminar absolviert. Dabei ging es um den richtigen Umgang mit körperlich beeinträchtigten Menschen. Seit Beginn des Leader-Programms sind in die Verbandsgemeinde rund 180.000 Euro an Zuschüssen geflossen. Für Verbandsbürgermeister Jürgen Oberholz „eine beachtliche Summe“, mit der man anfangs nicht gerechnet habe. „Besonders freut es mich, dass auch Privatleute mitmachen“, betonte er. Die meisten Projekte wie die Dorfentwicklung von Dackenheim oder der Bürgerbeteiligungsprozess in Freinsheim wurden von Kommunen angestoßen. Viele mit Leader geförderte Projekte haben aber auch einen touristischen Hintergrund: So wird der Mandelpfad, der neue Ganerben-Weg oder die geplante audio-visuelle Führung durch die Region aus dem Leader-Topf bezuschusst. Für den Chef der Urlaubsregion, i-Punkt-Leiter Jörg Dörr, ist das Leader-Projekt für die VG Freinsheim „eine Erfolgsgeschichte“. Die Gelder, die in die Verbandsgemeinde Freinsheim fließen können, seien fast schon aufgebraucht. „Wenn andere Regionen in der nächsten Zeit nicht so rege sind, haben wir aber immer noch Chancen“, meint Dörr. Er rät Privatleuten, die neu in Ferienwohnungen investieren, den Aspekt der Barrierefreiheit auf jeden Fall zu berücksichtigen. „Die Nachfrage nach solchen Angeboten wird steigen“, ist der Tourismusexperte überzeugt.