Kreis Bad Duerkheim „Die Welt im Kleinen retten, liegt mir wohl im Blut“

Bürgermeister ist Thomas Jaworek (CDU) genau genommen schon. „Feldbürgermeister“ nennt der Volksmund den Beigeordneten, der wie aktuell Jaworek, für Wein- und Waldbau zuständig ist.

Als Gemeinderatsfrischling mit den meisten Stimmen hatte er den Posten 2004 schneller am Hals, als er es sich hatte träumen lassen, erinnert er sich. Die Landwirtschaft stecke ihm nicht gerade in den Genen, muss der gelernte Chemiker. Er habe sich dann „so reingewurschtelt“. Studium in München und England, Promotion in Mainz und Forschungsarbeit in Tokio: Es hat ein paar Umwege gebraucht, bis Jaworek den Weg nach Kallstadt gefunden hat. Kaum aber war er da, wollte er mitmischen. Zunächst als Parteivorsitzender und bei der nächsten Gelegenheit auch als Ratsherr: Er kandidierte für Orts- und Verbandsgemeinderat und wurde in beide gewählt. „Die Welt im Kleinen retten, liegt mir wohl im Blut“, vermutet er angesichts seines Lebenslaufs vom Klassensprecher in der Schule über den Vertrauensmann bei der Bundeswehr bis hin zum Kommunalpolitiker in der Pfalz. Darüber, ob er nach zehn Jahren als Beigeordneter nun Bürgermeister von Kallstadt werden wolle, musste er nicht lange nachdenken. Er ist sich sicher, mit Hilfe seiner guten Vernetzung durch die Arbeit im Verbandsgemeinderat viel Gutes für Kallstadt erreichen zu können. Auch als Bürgermeister will er sich dort weiter engagieren: Er kandidiert hinter Elke Schanzenbächer auf Platz zwei der CDU-Liste. Die Unterstützung seiner Frau Isabell ist ihm sicher. Bis zum Ende der ersten Amtszeit will sie beruflich weiter pausieren und ihn so von der Familienarbeit befreien. Als Bürgermeister hätte er gerne eine starke CDU-Fraktion an seiner Seite. Als Ortschef will er mit dem Neubaugebiet und dem K4-Ausbau zunächst einmal zu Ende führen, was sein Vorgänger bereits auf den Weg gebracht hat. Danach müsse man schauen, was noch finanzierbar ist. Kurzfristiges Denken ist seine Sache nicht, auch Projekte die voraussichtlich über seine (erste) Amtszeit hinausgehen, will er auf den Weg bringen. Den Ausbau der Heben- und der Neugasse hat er dabei ebenso im Hinterkopf wie das Dorfgemeinschaftshaus, dessen hin und wieder angedachten Verkauf er zurückhaltend bewertet: „Unseren Friedhof können wir auch nicht einfach verkaufen.“ Ohnehin keine Entscheidung, die in der unmittelbaren Zukunft anstehe, denn noch fehlten belastbare Zahlen wie Kosten künftiger Erhaltungsmaßnahmen, aber auch ein möglicher Verkaufserlös. Sichtlich wenig Enthusiasmus löst bei Jaworek die Frage nach der Umgehungsstraße aus. Hier gelte es, spielt er auf die östlich Kallstadt beginnende Brückenrampe an, „größeren Schaden vom Ort abzuhalten“. (ktx)

x