Karlsruhe Mit Wein um Touristen werben

Als „Weinerlebnisstadt“ will sich künftig Neustadt präsentieren, um sich auf dem touristischen Markt zu behaupten. Dabei will sich die Tourist-, Kongress- und Saalbau-GmbH (TKS) auch weiterhin verstärkt um Touristen aus dem Ausland bemühen.

TKS-Geschäftsführerin Dagmar Loer sieht hier ein Potenzial, mit dem die Anzahl der Übernachtungen in der Stadt weiter erhöht werden kann. Im vergangenen Jahr wurden in Neustadt 224.394 Übernachtungen gezählt, das war im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang. Auch die Anzahl der Gäste war mit 94.268 gegenüber 96.268 im Jahr 2012 leicht rückläufig. Positiv entwickelte sich dagegen das Geschäft mit Gästen aus dem Ausland. Neustadt verzeichnete bei den ausländischen Gästen ein Plus von 13,2 Prozent, bei deren Übernachtungen ein Plus von 19,3 Prozent. „Das zeigt, dass wir mit dem internationalen Marketing richtig liegen“, sagt Georg Krist, bisher Vorsitzender des TKS-Aufsichtsrats, mit Blick auf den Geschäftsbericht. In Neustadt bleiben Besucher im Durchschnitt 2,37 Tage, mit diesem Wert liegt Neustadt unter den kreisfreien Städten in Rheinland-Pfalz an der Spitze (Mainz: 1,56, Landau: 1,69). Der Tourismus ist für Neustadt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Die Übernachtungsgäste lassen nach Angaben der TKS jährlich etwa 26,6 Millionen Euro in der Stadt, die Tagesgäste weitere 16 Millionen Euro (bei einer geschätzten Zahl von rund 600.000 Besuchern). Einen „gewaltigen Markt“ sieht TKS-Aufsichtsratsmitglied Christoph Meininger in China. Aber: „Da ist viel Aufklärungsarbeit nötig.“ Das Deutsche Weininstitut habe diese Aufgabe „maßlos verpennt“, kritisiert Meininger. Neustadt will unterdessen die Beziehungen über die Partnerstadt Quanzhou nutzen, um Kontakte zu knüpfen. Und noch an anderen Rädchen soll gedreht werden, wie Kirst und Loer erklären. Ein „Haus des Weines“, wie es jetzt gerade geschlossen wird (wir berichteten) gelte weiter als „unabdingbar“, das bisherige Mitgliedersystem für Winzer habe sich aber überholt. Sinnvoll sei zudem ein sogenanntes Weinhotel, das „am besten in den Weinbergen liegt“ , so die TKS. Eine „Möblierung“ der historischen Altstadt unter dem Aspekt „Wein“ wäre „hilfreich“. Es heißt: „Es würde helfen, wenn der Einzelhandel sich an Dekorationen beteiligt.“ In der Altstadt sollte es ein Erlebniselement geben, indem ein Wasserkanal des Speyerbachs freigelegt wird. (kkr)

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