Karlsruhe Karlsruher Fächer:

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Hätte Joy Fleming nicht über die Mannheimer Neckarbrücke gemacht, sondern über die Wörther Rheinbrücke, würde es „Immer die Brick“ heißen. Die zweite Rheinbrücke zwischen Wörth und Karlsruhe wird von der Stadt Karlsruhe nämlich weiterhin abgelehnt. In der kommenden Woche beschäftigt sich der Gemeinderat mit dem Thema, die Beschlussempfehlung der Verwaltung sieht eindeutig aus. Dass das Planfeststellungsverfahren für Rheinbrücke und Anbindung an die B 36 getrennt laufe, sei nicht hilfreich. Kommt nämlich die Brücke, die Anbindung der Brücke an die B 36 aber erst später oder gar nicht, dann falle nicht nur die Entlastung der B 10 weg, die Situation rund ums Ölkreuz würde sich sogar noch verschärfen. Darauf hatte zuvor schon der Bundesrechnungshof verwiesen und damit erst die B-36-Anbindung auf eine vordringliche Stufe gehoben. Nicht überzeugt ist die Stadt auch vom Umgang des Landesbetriebs Mobilität mit dem Thema Ersatzbrücke. Zu pauschal wird die „Brücke zwischen den Brücken“ abgelehnt. Vor allem fehlt weiterhin eine Alternativenprüfung mit Gesamtbetrachtung mit Blick auf beide Bundesländer. Der Geburtsfehler der Brückenplanung, wonach ausschließlich auf pfälzischer Seite intensiv eine Lösung gesucht wurde, ist noch immer nicht behoben. Gegnern der zweiten Rheinbrücke bleibt somit ein Scheunentor offen . Wieder einmal muss bezweifelt werden, dass manche Menschen, die sich selbst als Fußballfans bezeichnen, bei der Vergabe von Gehirnen ganz hinten angestanden sind. Dass das Zweitligaspiel zwischen dem KSC den großen Rivalen VfB aus Stuttgart brisant werden würde, war jedem klar, dass aber ein solch unterirdisches Niveau erreicht wird, eher nicht. Anfang dieser Woche verunzierten schon zahlreiche Hassplakate das Stadtgebiet, auf denen der Slogan „Tod dem VfB“ prangte, mit dem Zusatz „Schwaben jagen, Schwaben schlagen“. Nun ist es leider nicht unüblich, gegnerische Fans zu verunglimpfen. Wenn einige aber reichlich Geld in die Hand nehmen, um großflächige Plakate drucken zu lassen und diese dann in der ganze Stadt ankleben, kann man von reichlich krimineller Energie sprechen. Der KSC hat inzwischen Strafanzeige gestellt, doch ob das reicht, darf durchaus bezweifelt werden. Längst hätte der Verein sich intensiver um den problematischen Teil seiner Anhänger intensiver kümmern müssen, andere Vereine sind in diesem Punkt deutlich aktiver. | Winnie Heck

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