Kaiserslautern Zur Person: Eric Snell

Geboren wird der Brite 1953 auf der Kanalinsel Guernsey. 1972 verlässt er das Eiland im Golf von Saint-Malo, um einen einjährigen Kunstkurs am Birmingham Poytechnic zu absolvieren. Danach zieht er nach London, um weiter Kunst am Hornsey College of Art zu studieren. Sein erstes Atelier hat Snell denn auch im Londoner East End. Er arbeitet dort neun Jahre lang. 1984 repräsentiert er Großbritannien bei der Joan Miró Foundation in Barcelona, im selben Jahr zieht er mit seiner Frau Joanna Littlejohns nach Berlin, wo er sein Land beim prestigeträchtigen DAAD-International-Artist-in-Residence-Programm vertritt. Nach zahlreichen Ausstellungen in Europa, Japan, Skandinavien und Nordamerika und einigen Lehraufträgen kehrt Snell Anfang der 90er nach Guernsey zurück. Dort soll er im Auftrag der regionalen Bildungsabteilung die Kunstszene sondieren und im Nachgang eine erste Kunstschule auf der Insel aufbauen. Im September 1994 ist es soweit: Die ersten Studenten ziehen ins Grange House ein, ein elegantes, spätgeorgianisches Gebäude im Herzen der Inselhauptstadt St. Peter Port. Es beherbergt die nächsten 14 Jahre das Guernsey College of Art and Design, bevor dieses auf den Delancey Campus zieht. Bekannt ist Snell in seiner Heimat neben der Rolle als Gründungsdirektor, die er bis 2007 inne hatte, von dem hochaufragenden Obelisken „Liberation Monument“ in St. Peter Port. Aus 50 Granitplatten besteht er und erinnert an die Befreiung 1945 von der deutschen Besatzung. Immer wieder tritt Snell mit Aufsehen erregenden Kunstprojekten hervor. So verbindet er in seiner Aktion „Blick auf die andere Seite der Welt“ 2004 mittels Kameratechnik die Hauptgalerie der Kunsthochschule in Guernsey mit dem Foyer des Judith Wright Zentrums für zeitgenössische Kunst im australischen Brisbane. Dahinter steht die Idee eines virtuellen Tunnels durch die Erdkugel. Aber auch in unserer Region ist Snell mit seinen Arbeiten in schöner Regelmäßigkeit präsent: 1987 beteiligt er sich an der Ausstellung „Kunst und Mathematik“ im Ludwigshafener Hack-Museum, 1994 und 2013 sind seine Arbeiten in der Pfalzgalerie Kaiserslautern zu sehen und nicht zuletzt 1988, 1999, 2003 und nun 2016 in der renommierten Galerie Wack. (faro)

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