Kaiserslautern Zur Belohnung hüpft ein Frauen-Team ins Bärenloch

Gleich geht’s los: Die Läufer drücken auf ihre Stoppuhren. Für den Sieger Miebale Ademicale (TV Alzey/LT Gasser) wird sie später
Gleich geht’s los: Die Läufer drücken auf ihre Stoppuhren. Für den Sieger Miebale Ademicale (TV Alzey/LT Gasser) wird sie später 31:04,40 Minuten anzeigen. Tim Könnel (TuS Heltersberg) kommt nach 31:31,40 ins Ziel.

«KAISERSLAUTERN.»Von Strapazen schwer gezeichnet hängt Tim Könnel an einem Auto. Schnauft, kriegt Wasser gereicht. Um eine Minute später – schon wieder bester Dinge – kundzutun, dass sein zweiter Platz ’ne Wucht sei. Hochzufrieden ist der Hermersberger und zeigt sich nach argen Strapazen wieder fröhlich wie gewohnt. Guten Grund zum Strahlen hat Minuten später Silke Schirra: Die Ramsteinerin ist die schnellste Frau unter immerhin 287 Startern. Auch wenn’s damit weniger sind als sonst: Die Verantwortlichen vom 1. FC Kaiserslautern finden die Resonanz bei ihrem gestrigen 35. Möbelspedition Sander Straßenlauf vollauf okay.

Nach Kindsbach und wieder zurück zur Start- und Ziellinie am Einsiedlerhof hat gestern früh der Straßenlauf geführt. Nach der Siegerehrung ging’s für ein Quartett gleich wieder nach Kindsbach zurück. In den Bärenlochweiher zu hüpfen, diesen nicht unwichtigen Punkt sah das Sonntagsnachmittags-Programm von Siegerin Silke Schirra vor. Der Sprung ins kühle Nass war eine kleine Belohnung: Die gestern Schnellste wollte aber nicht allein plantschen, nahm ihr „Bodymed-Team “ gleich mit. Das Ramsteiner Damen-Quartett war gestern zerfleddert im Ziel angelangt: „Wir laufen manchmal zusammen, diesmal aber hab’ ich es allein durchziehen wollen.“ Nach 44:25,70 Minuten passierte sie die Ziellinie, das bedeutete Gesamt-Rang 53. Na? Zeit okay? Auch wenn Silke Schirra nur von „gut“ sprach: Geradezu überragend war die Marke unter 45 Minuten im Direktvergleich zu ihrem gestrigen Schlachtplan: „Ich wollt’ ja eigentlich nur unter 50 laufen ...“ Irgendwann aber hat sie „den Turbo eingeschaltet“, wie Sandra Höbel-Fitting witzelte. Auch die sprühte vor guter Laune, murmelte gar etwas von „Schwarzwälder Kirsch“; sündiges Sahnetörtchen als Zweit-Belohnung, warum nicht? Die Läuferin aus Schopp war Dritte im Bunde, kurz nach ihr komplettierte Anke Erler das Ramstein-Quartett. Bodymed-interne Vizemeisterin war gestern Isabel Schirra. „An ihrer Zeit kann ich nicht kratzen“, sagte die 26-Jährige mit Seitenblick auf ihre Mutter. Noch nicht? Wann? „Nie“, seufzte sie belustigt. Immerhin hatte Isabel gut vier Minuten 40 länger gebraucht und sich über Platz 106 (17. der Frauenkonkurrenz) freuen dürfen. Die große wie auch die kleine „Läufer-Familie“ hat gestern wieder funktioniert. Zwei Beispiele: Steffen Urschel gratulierte der Siegerin als Erster, erkundigte sich im selben Atemzug nach Silke Schirras Wohlergehen. „Olympionike“ Urschel, in Reihen der Laufabteilung des Fußballvereins Olympia Ramstein am Start, war direkt vor seiner Ramsteiner Mitbürgerin über die Ziellinie gelaufen. „Er hat mir unterwegs schon geholfen“, freute sich Schirra. Gut eine Viertelstunde zuvor hatte eine andere Siegerin die „Wasserträgerin“ gespielt: Natascha Hartl war schnellste Frau im Feld des Fünf-Kilometer-Laufs. Als Tim Könnel kaputt wirkend im Schatten unweit des Ziels wankte, kümmerte sich Hartl sofort um ihren Teamkameraden vom TuS Heltersberg. Dass es für den Hermersberger im roten TuS-06-Dress „nur“ für Platz zwei reichte? Geschenkt. „Er ist stärker“, zollte Könnel Gewinner Miebale Ademicale (TV Alzey) Lob, der gestern merklich flotter war, 27 Sekunden vor Könnel hinter der Zeitnahme bremste. Die beiden kennen sich: „Er kam irgendwann an bei der Laufgruppe an der Mainzer Uni, hat sich erkundigt, wollte mitmachen. Dann ist er gerannt, ist vorausgeflitzt – und hat immer noch dabei gelacht“, zeigte sich der angehende Mediziner Könnel amüsiert. Dass solche Kollegen in der Laufgruppe in der Tat leistungsfördernd seien, das betonte Tim Könnel. Weil ein Alzeyer Teamkamerad des Siegers noch mit aufs Treppchen geprescht war, blieb für Vorjahressieger Philippe Weingarth von der LLG Wustweiler „nur“ Platz vier. Schnellster über fünf Kilometer war übrigens Max Rahm vom LC Donnersberg vor Jürgen Kuby vom Veranstalter 1. FCK. Die Running-Abteilung des Lauterer Clubs war gestern „sehr zufrieden“, wie Sprecher Hannes Christian-sen hervorhob. Auch wenn es weniger Teilnehmer waren. 287, davon 60 über fünf Kilometer – das ist doch stattlich. Da inzwischen das ehemalige Coca-Cola-Gelände auf dem Einsiedlerhof nicht mehr zur Verfügung steht, waren die FCK-ler froh, „auch platztechnisch bei der Möbelspedition Sander gut unterzukommen“, sagte Christiansen. Zahlenspiegel Sport

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