Kaiserslautern Zum Abschied ein 0:6 und ein 4:2

Am Ende der Fußball-Verbandsligarunde hat der TuS Hohenecken das Kräftemessen mit dem Meister TSV Schott Mainz gestern mit 0:6 (0:2) verloren. Zeitgleich verabschiedete sich die TSG Kaiserslautern mit einem hoch verdienten 4:2 (2:0)-Sieg gegen die SG Blaubach-Diedelkopf aus der Verbandsliga.

Die Hohenecker hätten in der ersten Hälfte durchaus ein, zwei Tore schießen können. Chancen dazu hatten sie. Doch zweimal stand ihnen das Aluminium im Wege, und in einigen Situationen fehlte ihnen einfach die Kaltblütigkeit beim Abschluss. Obwohl die Gäste von der ersten Minute an den Ton angaben und die Hohenecker regelrecht in deren Hälfte einschnürten, vermochte der TuS im ersten Durchgang einige gefährliche Angriffe zu inszenieren. „Das Mainzer Team hatte schon Klasse, deshalb hat es mich gewundert, wie offen die Abwehr der Gäste war“, sagte der Hohenecker Mittelfeldspieler Benny Hassenfratz nach dem Spiel und hatte dabei vor allem die Szenen mit den beiden Lattentreffern im Sinn. Für den ersten hatte Steffen Kühner mit einem abgefälschten Schuss in der sechsten Minute gesorgt. Kurz davor hatten die Mainzer durch ein Geschenk – TuS-Abwehrspieler Robin Cronauer hatte den Ball kurz vor dem Strafraum vertändelt – den Führungstreffer erzielt. Ebenfalls an der Querlatte war dann Christian Vollmer mit einem Kopfball gescheitert (17.). Die kluge Vorarbeit kam von Felix Bürger, der sich gestern mit einem engagierten Auftritt vom TuS verabschiedete. Dem Stürmer, der in der nächsten Saison das Trikot des FK Pirmasens tragen wird, blieb zwar ein Abschiedstor versagt, er glänzte aber mehrfach als kluger Vorbereiter. So auch in der 43. Minute, als er den Ball steil zu seinem Sturmkompagnon André Sasse spielte, der zu lange zögerte. Bürger und Sasse gehörten zu den acht Spielern, die gestern ihre Abschiedsvorstellung beim TuS gaben. Mit Applaus wurde der Kapitän Benjamin Germann bei seiner Auswechslung in der 68. Minute verabschiedet. Nach zwölf Jahren verlässt er den TuS und übernimmt in der nächsten Saison das Amt des Spielertrainers bei der TSG Trippstadt. Eine ärgerliche Gelb-Rote Karte handelte sich der Hohenecker Abwehrchef Jan-Eric Barz ein. Er konnte es nicht verwinden, dass der Schiedsrichter seine Abwehraktion an Can Cemil Özer mit einem Foulelfmeter geahndet hatte (16.). Wegen Reklamierens sah er Gelb in der ersten Halbzeit. Als ihn dann der Hohenecker Trainer Ralf Naßhan in der 56. Minute auswechselte, fing sich Barz beim Verlassen des Feldes die Gelb-Rote Karte ein – wieder wegen Meckerns. Da führten die Gäste aber bereits mit 5:0. In der zweiten Hälfte hatten die Hohenecker resigniert, nachdem sie innerhalb von zwei Minuten das 0:3 und 0:4 kassiert hatten (48./49.). Der spielfreudige Meister erzielte dann noch durch den Mittelfeldregisseur Markus Kreuz und den Abwehrrecken Nenad Simic das fünfte und sechste Tor (55./73.) und bereitete so dem Tabellenneunten Hohenecken im letzten Spiel die höchste Heimniederlage der Saison. (pkn) TSG-Trainer Steffen Linsmayer hatte gegen die SG Blaubach-Diedelkopf eine Mannschaft aufgeboten, die in den letzten 90 Saisonminuten nochmals alles aus sich heraus holte und die Gäste mit in die Landesliga zog. „Es war ein erfreulicher Abschluss und genau das, was wir uns vorgenommen haben. Die Jungs haben die Vorgaben gut umgesetzt, was uns den Schmerz des Abstiegs etwas versüßt“, kommentierte der sichtlich zufriedene TSG-Trainer nach der Partie. Gleichwohl verhehlte Linsmayer nicht, „dass es ganz bitter ist, wenn nach sieben Jahren Aufbau jetzt der Abstieg steht“. Und auch für die nahe Zukunft sieht es für die TSG seiner Meinung nach nicht eben gut aus. Gestern jedoch schien nicht nur die Sonne über dem Buchenloch, die Mannschaft lieferte auch eine blitzsaubere Partie gegen den Mitabsteiger aus Blaubach ab. Schon früh forderte Florian Germann SG-Torsteher Robert Lehmann zu einer Glanzparade heraus, die nach sieben Minuten das 1:0 hätte bringen können. Die Gäste antworteten nach 13 Minuten mit einem Fernschuss durch David Groß, der nur knapp über die Querlatte strich. In der 27. Minute ließ sich Daniel Haag auch von drei Gästeverteidigern nicht aufhalten und besorgte die 1:0-Führung just in der Phase, als sich Blaubach anschickte, Zugriff auf die Parte zu bekommen. Der Treffer zeigte Wirkung bei der Elf von Trainer Sascha Schnell. „Wir haben danach nur noch mit langen Bällen operiert aber keinerlei Torgefahr mehr erzeugt“, klagte er. Lehmann, der im weiteren Verlauf zum stärksten Gästeakteur avancierte, rettete erneut gegen Germann (32.) und gegen Leon Mohler (44.). Gegen den Treffer zum 2:0 durch Almeida war er jedoch machtlos. Zuvor angelte sich die TSG einen Fehlpass der Gäste im Mittelfeld, Ricardo De Souza tanzte seinen Gegenspieler aus und legte Almeida die Kugel pfannenfertig auf. Halbzeit. Sofern Blaubach den Willen hatte, den schnellen Anschluss herzustellen, so machte dieses Vorhaben De Souza bereits zwei Minuten nach Wiederbeginn zunichte. Zunächst konnte Lehmann noch gegen Germann klären, doch De Souza nahm den Abpraller auf und schloss trocken zum 3:0 ab. Blaubach kam zwar durch den Doppelpack von David Groß (55., 68.) nochmals heran, aber Einwechselspieler Max Hausladen bereitete den Hoffnungen der Gäste mit dem 4:2 (77.) ein jähes Ende. (meg)

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