Sportschiessen Weltcup-Bronze für Martina Sprengard

 Konzentriert und fokussiert: Martina Sprengard in München.
Konzentriert und fokussiert: Martina Sprengard in München.

Martina Sprengard und die Armbrust sind seit Jahren eine international erfolgreiche Einheit. Beim Weltcupfinale der besten Armbrustschützen (10 Meter) holte sich die Sportlerin der Schützengemeinschaft Landstuhl gerade Bronze.

Die deutschen Armbrustschützen hatten beim diesjährigen Weltcupfinale ein Heimspiel. Der Wettkampf, für den sich die 16 besten Frauen und die 16 besten Männer dieser Sportart qualifizieren mussten, fand in München statt. Das Nationaltrikot der Deutschen war insgesamt gut vertreten, immerhin fünf Frauen und fünf Männer aus deutschen Schützenvereinen hatten sich für den Jahreshöhepunkt qualifiziert. Darunter Martina Sprengard aus Oberarnbach von der SG Landstuhl.

„Mit der Armbrust sind wir hier schon gut“, beantwortet Sprengard die Frage nach der doch hohen Zahl der Deutschen. Dass auch die ebenfalls qualifizierten Schweizerinnen und Französinnen diese Sportart exzellent beherrschen, sagt sie auch. Es war schließlich das Weltcupfinale und alle, die hier am Start sind, die wissen sehr genau, wie sich der Zehner in der Scheibenmitte treffen lässt.

Die Medaillensammlung

Martina Sprengard, die 25-jährige Wirtschaftsingenieurin, ist mit der Armbrust kein unbeschriebenes Blatt. Schon seit 2016 ist sie für das Nationalteam im Einsatz. Zuhause hängt die Silbermedaille der Junioren-Mannschafts-WM 2017. Bei der Junioren-WM in Russland im Jahr 2019 holte sie gleich zweimal Silber, einmal auf die 10- und einmal auf die 30-Meter-Distanz, plus Bronze im Mixed-Wettbewerb. Daran wollte sie bei den Frauen anknüpfen.

„Corona hat anschließend alles weitere verhindert“, blickt sie auf eine Zeit zurück, in der sie sich eigentlich längst für den Frauen-Nationalkader qualifizieren und erfolgreich unterwegs sein wollte.

Woche für Woche hat sie für dieses Ziel zwei- bis dreimal im Schützenhaus der SG Landstuhl trainiert. Irgendwann musste das Virus ja mal nachgeben. 2020 und 2021 lief aber erstmals nichts. Im Jahr 2022 war wenigstens wieder der Weltcup, die WM wurde erneut abgesagt. Somit war nun das Weltcupfinale ein dickes Ausrufezeichen, Höhepunkt und Saisonabschluss zugleich.

Auf sich selbst gestellt

„Vorab war ich regelmäßig dreimal beim Training am Schützenhaus“, verlangte sich Sprengard alles ab. Dabei war sie Trainierende und Trainerin zugleich. Der Nationaltrainer wohnt zu weit entfernt, auf den kann sie nur bei Lehrgängen zurückgreifen, und einen richtigen Heimtrainer hat sie nicht. „Die Erfahrung ist schon da, zu erkennen, woran es liegen könnte, wenn es mal nicht läuft“, findet sie die Trainingssituation gar nicht dramatisch. Ihre Schwester Franziska, ebenfalls eine Armbrustschützin, ist häufig mit am Schießstand. „Wir helfen uns da schon gegenseitig.“

In München konnte ihr niemand helfen, da gab es nur sie, die Armbrust und die zehn Meter entfernt lauernde Scheibe. Die Qualifikationsrunde lief so richtig rund. Martina Sprengard führte das Ranking mit 390 Ringen an, zog gemeinsam mit drei ihrer Kaderkolleginnen in die Schlussrunde. Dort hatte dann die Französin Alexandra Geng die Armbrust vorne. Zweite wurde Jolanda Prinz (Reut) vor der überglücklichen Martina Sprengard von der SG Landstuhl.

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