Kaiserslautern Welsch: Noch nichts verloren

61 Prozent hätten sich für den Amtsinhaber Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD) entschieden, wenn am Sonntag bereits OB-Wahl gewesen wäre. 32 Prozent hätten den CDU-Herausforderer Nico Welsch gewählt. Und sieben Prozent hätten den FDP-Kandidaten Achim Bertram auf dem Wahlzettel angekreuzt. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Meinungsumfrage der RHEINPFALZ vom 27. und 28. Oktober, das die RHEINPFALZ in ihrer Samstagausgabe veröffentlichte. Was sagen die betroffenen Bewerber um das OB-Amt dazu? Die RHEINPFALZ fragte am Wochenende bei ihnen nach.

Oberbürgermeister Klaus Weichel wertete das Umfrageergebnis von 61 Prozent als eine gewisse Bestätigung seiner bisherigen Leistungsbilanz. Das Ergebnis freue ihn. Es sei aber keinerlei Legitimation, sich darauf auszuruhen, sagte Weichel der RHEINPFALZ. Es müsse Ansporn sein, Wahlkampf zu führen wie ein Herausforderer und nicht wie ein Amtsinhaber. Das wolle er in den verbleibenden fünf Wochen bis zur Wahl am 7. Dezember weiterhin tun. Mit Sorge betrachtete Weichel die Tatsache, dass scheinbar eindeutige Umfrageergebnisse dazu führen, dass die Wahlbeteiligung am Wahltag geringer werde. Mit Wahlbeteiligungen von 30 Prozent wolle er sich nicht zufrieden geben, sagte der Oberbürgermeister weiter. Er werde daher seinen Wahlkampf auch zu einem Motivationswahlkampf machen, der die Menschen dazu bringen solle, zur Wahl zu gehen. Der CDU-Herausforderer Nico Welsch bezeichnete das Umfrageergebnis von 32 Prozent als einen guten Anfang für ihn. Er beginne jetzt erst mit dem Wahlkampf. Die Hausbesuche stünden bevor. Sein Umfrageergebnis werde sich erheblich verbessern, wenn er unmittelbar mit den Menschen in Kontakt komme und damit eine andere Präsenz erreiche als bisher. Die RHEINPFALZ-Umfrage zur OB-Wahl sei am 27. und 28. Oktober gemacht worden. Da seien seine Wahlplakate gerade mal gehängt gewesen. Die durchdringende Wirkung der Wahlplakate sei zu dem Zeitpunkt noch nicht dagewesen, befand Welsch gegenüber der RHEINPFALZ. Er habe sich mit dem Ergebnis keinen Dämpfer geholt. Er wüsste nicht, warum er über das Ergebnis betrübt sein sollte. Er sehe noch nichts als verloren an. Welsch erinnerte an die RHEINPFALZ-Umfrage zur OB-Wahl 1999. Der CDU-Kandidat Bernhard Deubig habe als Bürgermeister 35 Prozent erhalten und sei danach zum Oberbürgermeister gewählt worden. Er wertete es als verfrüht, aufgrund des Umfrageergebnisses jetzt schon Champagnerkorken knallen zu lassen. Abgerechnet werde am Schluss, sagte der CDU-Bewerber. Der FDP-Kandidat Achim Bertram erklärte gegenüber der RHEINPFALZ, das Umfrageergebnis von sieben Prozent sei der Start in den Wahlkampf gewesen. Noch lägen fünf Wochen vor ihm. Er werde diese Zeit nutzen, um zu zeigen, dass es eine echte Alternative zu Oberbürgermeister Weichel und seiner Politik gebe. (rdz)

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