Kaiserslautern Volle Konzentration an der Kaiserlinde

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Die Stimmung? „Gut. Aber eher voll konzentriert“, mag’s Konrad Fünfstück doch gern etwas präziser formulieren. Die volle Konzentration beim 1. FC Kaiserslautern II gilt der Hürde, die sich heute (14 Uhr) an der Kaiserlinde auftürmt: Dort wartet die mit reichlich Titel-Ambitionen ausgestattete SV Elversberg auf den Regionalliga-Rivalen aus der Pfalz.

„Das ist eine gefühlte Drittliga-Truppe“, schätzt Lauterns Coach Konrad Fünfstück das Team von Michael Wiesinger hoch ein. „Die hätten mit dieser Mannschaft wohl jetzt schon keine Probleme, eine Etage höher zu bestehen.“ Dass die Saarländer eine Reise zurück zur Drittklassigkeit anpeilen, sei ja keinerlei Geheimnis: „Deren Kader-Planung geht ganz klar in Richtung großer Wurf.“ Liga Drei hatte das Team der Sportvereinigung ’07 im Mai 2014 nach nur einer Saison gleich wieder verlassen müssen, Die Rückkehr war bereits in der letzten Runden angepeilt. Auf der Zielgeraden aber überboten sich SVE und Saar-Rivale 1. FC Saarbrücken gegenseitig in Gestolpere. Bei der Hatz auf Platz zwei strauchelte die SVE sogar noch öfter als der FCS. Der fiel als Vize über die Ziellinie, die die Offenbacher Kickers längst überquert hatten, scheiterte dann in den Aufstiegsspielen. Mal unangefochtene Nummer eins im Saarland zu sein und zu bleiben, das aber ist erklärtes Ziel der Elversberger. Die haben eigens dafür nun einen ehemaligen Bundesliga-Profi und -Trainer an die Kaiserlinde gelotst. Michael Wiesingers Mission ist klar: Der 42-Jährige soll den im gut 13.000 Seelen zählenden Spiesen-Elversberg beheimateten Dorfverein wieder zu Dienstreisen quer durch ganz Fußball-Deutschland verhelfen. Dazu hat die SVE auch gut aufgerüstet. „Das haben aber andere auch getan“, sieht nun Fünfstück die heutigen Gastgeber nicht als Ausnahmeerscheinung an. SV Waldhof, Homburg, auch Kassel – „die haben alle einiges getan“, sieht der FCK-Trainer die mutmaßlichen Spitzenteams der Regionalliga noch besser bestückt, in ihrer Leistungsdichte noch enger zusammengerückt. Gegen solche Konkurrenz gelte es nun zu bestehen; kein leichtes Unterfangen. Ihm werde gern mal angekreidet, er stapele tief, sagt Fünfstück, sieht sich aber nun aufs Neue in seiner Einschätzung bestätigt: „Die Liga ist sauschwer zu spielen“, sagte er schon nach dem am Ende glücklichen Remis im Fritz-Walter-Stadion gegen Neuling SV Spielberg. Als ob es einer neuerlichen Bekräftigung bedurft hätte, waren Kapitän Mario Pokar und Kollegen am Dienstag auf einen stark aufspielenden FKP getroffen. Bei allein auf Klassenerhalt schielenden Pirmasensern hat die FCK-U-23 mit Glück, Geschick und einem starken Rückhalt namens Julian Pollersbeck die Punkte eingeheimst. Leichter wird’s heute in der „Ursapharm-Arena“ an der im April vom Sturm geknickten Kaiserlinde sicher nicht. „Die haben eine echt gute Mischung aus erfahrenen und hochklassigen jungen Spielern“, warnt Fünfstück seine eigene blutjunge Auswahl. Für Routine steht bei den Gastgebern vor allem Leandro Grech. Der Argentinier war zu Sommerbeginn vom Zweitliga-Absteiger VfR Aalen in Elversberg angelandet. Grech ist 34 – also noch drei Jahre jünger als jener Mann, der jüngst seine Karriere beendet hat: Ex-FCK-Spieler Timo Wenzel – für den VfB Stuttgart und den FCK in insgesamt 106 Bundesligaspielen am Ball – war bis Mai unangefochtener Abwehrchef, Kapitän und Führungspersönlichkeit im SVE-Team. „Er fehlt uns sicherlich sehr; als Spieler, auch als Leader. Aber irgendwann muss ja Schluss sein“, hatte Wiesinger kurz vorm Saisonstart im Gespräch mit der RHEINPFALZ Verständnis für Wenzels Schritt geäußert. Der „Vermisste“ ist dem Verein indes treu geblieben, trainiert jetzt die nur eine Etage tiefer in der Oberliga kickende SVE II. Gegen Wenzels ehemalige Mannschaft hat Fünfstück heute personell die Qual der Wahl. Mit Fragezeichen sei allenfalls der Einsatz von Thorsten Reiß und der des in Pirmasens verletzt fehlenden Robin Koch versehen.

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