Kaiserslautern Um den Ausgleich gebettelt

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Weilerbach. Der VfR Kaiserslautern hat eine Woche vor dem Gipfeltreffen der Bezirksliga Westpfalz gegen den VfB Reichenbach wichtige Punkte liegen gelassen. Gestern reichte es beim FV Weilerbach lediglich zu einem 2:2. Dabei hatte der Tabellenzweite bis zur 80. Minute noch mit 2:0 geführt.

„Nach dem Spielverlauf hätten wir eigentlich gewinnen müssen. Der Ausgleich war verdient, aber dennoch glücklich, weil er so spät gefallen ist“, sah Weilerbachs Trainer Eugen Ketz seine Mannschaft mit dem späten Punktgewinn für ihren Aufwand und ihre gute Leistung wenigstens noch belohnt. Im sehr intensiven ersten Abschnitt war der VfR zunächst die aktivere Mannschaft. Gleich mit dem ersten Angriff bot sich den Gästen die Chance zur Führung. Aber Markus Habich schloss nach Flanke von Kerim Abane und gutem Einsatz des quirligen Janik Abreu etwas überhastet ab (1.). Auch danach machte der sehr konzentriert zu Werke gehende Aufstiegsaspirant den wacheren Eindruck. Bei einem Weitschuss von Nikolai Marchel, den Torhüter Kai Altvater prallen ließ, schaute die komplette Weilerbacher Abwehr nur zu. Zwei VfR Angriffsspieler standen einschussbereit. Abreu staubte dann zum 0:1 ab (12.). Weilerbach, das etwas schwer in die Partie fand, war zunächst nur nach Standards gefährlich. Zuerst traf Eugen Müller mit einer als Freistoßflanke gedachten Hereingabe nur den Innenpfosten (16.). Drei Minuten später wurde es vorm VfR-Tor erneut gefährlich. Torjäger Christopher Lamprecht prüfte nach einem Freistoß von Felix Kiefer erstmals mit einem Kopfball den gut reagierenden Michael Ritter. Bis zur Pause verbuchten die Gastgeber, die es immer wieder aus der zweiten Reihe versuchten, weitere gute Möglichkeiten. Artur Hochstetter (29.) und Sergej Ketz (31.) prüften Ritter mit Distanzschüssen. Lamprecht verzog zweimal nur knapp (33./38.). Auf der anderen Seite musste der nicht immer sichere FV-Torhüter Kai Altvater bei einem Freistoß von Manuel Rath per Fußabwehr klären (36.). Nach dem Wechsel war vom Anfangselan der Erbsenberger nicht mehr viel zu sehen. „Wir sind nicht wach“, rief Spielertrainer Wolter immer wieder ins Feld, bevor er sich in der Schlussviertelstunde selbst einwechselte. Aber seine Mannschaft konnte die Lethargie, die sich im zweiten Abschnitt eingeschlichen hatte, nicht mehr ablegen. Daran änderte auch der 2:0-Treffer des starken Janik Abreu (ein Tor wie aus dem Nichts) mit einem satten 20-Meter-Linksschuss nichts mehr. Das VfR-Mittelfeld stand tief und war in der Defensive gebunden. Die Erbsenberger konnten kaum für Entlastung sorgen. Zunächst hatten die Gäste bei einer turbulenten Situation im Fünfmeterraum nach einem Lattenkopfball von Steffen Rudel noch Glück (54.). Der Druck der im zweiten Abschnitt klar spielbestimmenden Weilerbacher wurde immer größer. Lange dachte man dennoch, der Tabellenzweite könnte die Partie über die Zeit bringen und unter der Rubrik Arbeitssieg verbuchen. Aber am Ende wurde der VfR für seine Passivität bestraft. Weilerbachs Torjäger Lamprecht, der in der nächsten Saison für den VfR auflaufen wird, besorgte mit einer Kopfballbogenlampe den Anschlusstreffer (80.). Dann vergab Steffen Rudel nach einem Ballverlust von Nikolai Marchel überhastet (85.). In der Schlussminute besorgte Lamprecht dann mit seinem 25. Saisontreffer per Heber den hochverdienten 2:2-Endstand. „Ich bin maßlos enttäuscht. Nach der Pause ist bei uns komplett der Faden gerissen. Wir waren gar nicht mehr im Spiel. Der Ausgleich ist verdient, weil wir am Ende fast darum gebettelt haben“, gab ein fassungsloser Michael Wolter zu Protokoll. So spielten sie FV Weilerbach: Altvater - Jonas Brozeit, Ketz, Cedric Brozeit, Müller - Kiefer, (59. Hammel) Wingerter, Hochstetter, Rudel - Wappner, Lamprecht VfR Kaiserslautern: Ritter - Gross, Marchel, Heinz, Rath - Marohn (70. Helf), Habich (65. Hansen), Frei, Kislejko - Abane (75. Wolter) - Abreu Tore: 0:1 Abreu (12.), 0:2 Abreu (67.), 1:2 Lamprecht (80.), 2:2 Lamprecht (90.) - Gelbe Karten: Lamprecht - Abane, Hansen, Helf - Beste Spieler: Ketz, Hochstetter, Lamprecht - Ritter, Rath, Abreu - Zuschauer: 120 - Schiedsrichter: Epp (SF Bundenthal).

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