Fotoausstellung Thomas Brenner und das Provinz-80-Team zeigen Porträts eines treuen Publikums

Rund 200 Porträts des Fotokünstlers Thomas Brenner sind bis Ende Februar in Kaiserslautern zu sehen. Aufgenommen wurden sie in E
Rund 200 Porträts des Fotokünstlers Thomas Brenner sind bis Ende Februar in Kaiserslautern zu sehen. Aufgenommen wurden sie in Enkenbach-Alsenborn.

Ein Hoch auf das Publikum. Erst recht jetzt. Das sagte sich nach den mageren Coronazeiten einmal mehr das Provinz-80-Team in Enkenbach-Alsenborn und startete ein Fotoprojekt mit dem Titel „Vorhang auf – und wer schaut zu?“. Es ist aktuell im Kaiserslauterer Unionstheater zu sehen.

Welch eine Kulisse: Mensch an Mensch, dicht an dicht, 200 Gesichter, eingerahmt oder aufgeklebt, rauf und runter sowie reihenweise quer rüber entlang der Wände im kleinen Kinofoyer. Den Besucher mitten im Raum lachen sie an; sie zeigen sich auch speisend, redend, denkend, genießend und in Gedanken versunken. Thomas Brenner, der Fotograf, zielte mitten hinein in gesellige Runden, freizeitliche Treffen und Familiengruppen und holte die Menschen einzeln heraus für den Bruchteil einer Sekunde, für die Daseinszeit eines Lidschlags.

Zu sehen sind im Einheitsformat große und kleine, junge und alte, kurz: Menschen über Geschlechter und Generationen hinweg, viele von ihnen sind Stammkunden im Kino. Denn es verbindet sie eines: sie alle waren im Jahr 2023 auf Sonderveranstaltungen des Provinz-80-Teams in Enkenbach-Alsenborn, im dortigen Kino und auf dortigen Open-Air-Veranstaltungen, wie Krämers Hof.

Ein Dankeschön der besonderen Art

Damit trugen sie und viele andere dazu bei, dass ein Überleben von Provinz-80 trotz deprimierender Zeiten und coronabedingter Einschränkungen im gesellschaftlichen wie im wirtschaftlichen Kontext möglich wurde. Die Kassen klingelten und das Danke in Form dieser Ausstellung folgte. Das Veranstalterteam sagt es so: „Für ein lebendiges Kino braucht es beides: Ein Programm, das anregt, anspricht und unterhält – und ein Publikum, das sich einlässt auf cineastische Herausforderungen, das wissbegierig ist und auf hohem Niveau sich gerne unterhalten lässt.“

Für dieses Porträtprojekt konnte der Fotograf Thomas Brenner gewonnen werden, der sich viele Male unter die Besucher mischte, mit „langem Tele-Rohr“ Momente erwischte, die das Betrachten unterhaltsam, ja amüsant machen. „Eine völlig ungewohnte Arbeit“, verrät Brenner. Er, der sich auf meisterhaftes Inszenieren spezialisiert hat, glaubte zwischenzeitlich einem „Paparazzi“ zu gleichen.

Gesichter in goldenen Rahmen

Das Präsentieren „ihrer“ Publikumswelt übernahm Provinz-Gesellschafterin Ursula Simgen-Buch: „Viele, viele Stunden lang.“ Sie besorgte „Goldrahmen“, teils aus gelb-bemaltem Styropor, oder zeigt Vierer-Montagen sowie Fotos als Collagen, ausgeschnitten und geklebt in Logenplätze von Tapetenmustern mit barocken Theatergalerien.

Das kreative Dankeschön an die Adresse treuer Besucher erlebten die Vernissage Gäste am Samstagvormittag auch als 20-minütigen Film von Nathanael Buch, der bei Gelegenheit wiederholt werden soll. Des Weiteren unterhielten Otmar und Manuel Buch die Gäste musikalisch und ernteten begeisterten Applaus.

Info

Die Ausstellung ist bis Ende Februar während der üblichen Öffnung des Union-Studios für Filmkunst in Kaiserslautern zu besichtigen.

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