Kaiserslautern Steinwendener Überraschungscoup

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Wenige Tage vor Weihnachten ist dem SV Steinwenden ein Überraschungscoup gelungen. Der Fußball-Landesligist gab bekannt, dass in der kommenden Saison kein Geringerer als der zurzeit noch als Trainer beim Verbandsligisten SV Herschberg engagierte Jens Mayer zum SVS wechseln und dann gemeinsam mit Chefcoach Daniel Graf das Trainerteam bilden wird. Grafs derzeitiger Co-Trainer Lars Theobald wird nach Ablauf dieser Runde nicht mehr in dieser Funktion für den SVS tätig sein.

Mit der Verpflichtung Jens Mayers hat der SV Steinwenden nicht nur die Ligakonkurrenten aufhorchen lassen. Verbindet sich doch mit dem ehemaligen Spieler des FK Pirmasens die Erfolgsgeschichte des SV Herschberg. So führte Mayer den SVH von der Bezirksliga über die Landesliga bis in die Verbandsliga, in der er mit seinem Team in der laufenden Saison auch für Furore sorgte: Der Aufsteiger ging als Tabellenfünfter in die Winterpause. Am fehlenden sportlichen Erfolg kann es also nicht gelegen haben, dass Mayer vor kurzem erklärte, dass für ihn zum Ende der Saison 2016/17 Schluss sei beim SV Herschberg. Seine Entscheidung begründete der Erfolgstrainer damit, dass der Verein nicht Schritt gehalten habe mit der sportlichen Entwicklung der Mannschaft. „Als ich von den Unstimmigkeiten in Herschberg hörte, habe ich das Gespräch mit Jens Mayer gesucht, um mehr über die Hintergründe zu erfahren“, sagte Franz Obry vom SV Steinwenden in einem Pressegespräch mit der RHEINPFALZ, bei dem auch Jens Mayer und Daniel Graf zugegen waren. Dabei wies Obry auch darauf hin, dass für Mayer der SVS keine unbekannte Größe ist. Denn in seinen Jugendjahren spielte dieser unter dem Trainer Franz Obry für die JSG Westrich. Da sich bei dem ersten Gespräch mit Mayer eine gegenseitige Wertschätzung gezeigt habe, habe er, so Obry, am Tag darauf Mayer gefragt, ob dieser sich eine Mitarbeit beim SVS vorstellen könne. Bevor Mayer diese Frage mit Ja beantwortete, traf er sich mit Daniel Graf. Bei dieser Unterredung sei schnell klar geworden, dass beide die „gleiche Philosophie“ in Sachen Fußball haben und „miteinander können“, beschrieb Obry den weiteren Verlauf der Dinge und betonte, dass Daniel Graf auch in der nächsten Saison als Cheftrainer für den SV Steinwenden arbeiten werde. Unterstützt wird er dabei von Jens Mayer. Der 31-Jährige wird aber nicht nur als Trainer für den SVS aktiv sein, sondern auch als Spieler zum Einsatz kommen. Mit dieser personellen Neuformierung geht eine sportlich ambitionierte Zielsetzung einher. Die formulierte der Weichensteller Franz Obry so: „Unser Ziel ist die Verbandsliga.“ Wenn es damit in dieser Spielzeit noch nicht klappen sollte, dann aber in der nächsten. Die Chancen, dass der Aufstiegscoup bereits in dieser Runde gelingt, stehen nicht schlecht. Denn der SVS führt nach dem ersten Saisonteil punktgleich mit dem VfR Baumholder die Tabelle an. Trotzdem äußerte sich Graf zurückhaltend in puncto Aufstieg. „Es wäre eine Überraschung, wenn wir es in dieser Saison schon packten.“ Für den ehemaligen Profi ist es das neunte Jahr als Spielertrainer in Steinwenden. Eine für ihn und den SVS überaus erfolgreiche Zeit, in der Graf mit seinem Team von der A-Klasse in die Landesliga aufstieg. In der Vergangenheit war es so, dass der SVS auf Nachwuchsspieler und deren schnelle Entwicklung setzte. Das soll sich nun etwas ändern. Allein mit Jugendspielern könne man keine Erfolge erzielen, sagte Jens Mayer und erklärte im Hinblick auf sein Engagement beim SVS: „Ich will Steinwenden einen Schritt weiterbringen.“ Dringend benötigt werde im Mittelfeld ein Führungsspieler für die jungen Talente im Team. Auch in der Defensive muss der SVS neue Kräfte verpflichten, da Heiko Brunck und Lukas Huber aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen. Klar ist noch nicht, wer in der kommenden Saison anstelle von Lars Theobald die Verantwortung für die in der A-Klasse spielende zweite Mannschaft haben wird. |pkn

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