Kaiserslautern stadtleben: Warteliste für Sänger

„Ich habe Glück gehabt.“ So richtig erklären kann Andy Dodt den anhaltenden Boom seiner Chorarbeit nicht. Unlängst konnte er das 250. Chormitglied in seinen Reihen begrüßen. Der Vollblutmusiker Dodt unterhält drei größere Chöre – „Forever Young“, den „Heart Chor“ sowie den Chor „Voice of Classic Rock“ - mit unterschiedlichen Ausrichtungen. Alle drei Klangkörper boomen, wer mitmachen will, landet erst einmal auf einer Warteliste. Das kann doch nicht nur Glück sein, Herr Dodt, oder? Er arbeite halt mit begeisterungsfähigen Sängerinnen und Sängern zusammen, sagt Dodt bescheiden. Dazu komme sein Ziel: „Ich will Spaß und Erfolg auf gutem Niveau vermitteln.“ Und der eigene Spaß, der dürfe natürlich auch nicht zu kurz kommen. „Macht es den Sängern Spaß, dann macht es auch dem Chorleiter Spaß.“ Dodts Chöre sind kein Verein, es herrscht also kein Zwang. „Jeder kann einfach aufhören, es kann sich aber auch jeder einbringen.“ Denn Arbeit, die gebe es genug. Choreografie, Outfit, Reiseplanung, Wochenend-Workshops – das alles muss geplant sein. Nicht nur von Dodt selbst, denn der muss sich ja schließlich auch um die zu singende Chorliteratur kümmern. Da viele aktuelle Stücke von den Chören eingeübt werden, die eigentlich gar nicht für Chorgesang geschrieben wurden, kümmert er sich um die Arrangements. Trotz allem Spaß werde auch hart gearbeitet. In besagten Workshops etwa. Am kommenden Wochenende lasse sich der „Heart-Chor“ etwa im Biosphärenhaus im südwestpfälzischen Fischbach von einer Dozentin der Pop-Akademie in Mannheim weiterbilden. „Da haben wir das ganze Haus für uns“, erzählt Dodt. Sicherlich kommt da auch nicht der Spaß zu kurz, lange Tagungen bis in die Nacht inklusive. „Aber ab 9 Uhr morgens geht es dann weiter“, mahnt Dodt. Keine reine Spaßveranstaltung also. Ach ja: Und wer bei einer von Dodts Chormannschaften anheuert, der ist auch vor Auftritten nicht sicher. „Musik ist nichts fürs stille Kämmerlein“, sagt Dodt und verweist auf einen vollen Terminkalender. Am 16. Mai etwa geht der „Heart-Chor“ und dessen Ausgründung „Fresh“ mit dem US Army Europe Soldiers’ Chorus auf die Bühne der Fruchthalle (Vorverkauf läuft). „Das sind Wahnsinns-Profis aus den USA, ein riesiger Erfolg für uns, mit denen auftreten zu dürfen“, schwärmt Dodt glückselig. Womit der Chor-Enthusiast wieder beim Glück angekommen ist. „Glücklich singt besser.“ Wem sollte man das sonst glauben können als Andy Dodt? (bld)